Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po03_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361395

Vorstellung neuer Geburtsgewichtsperzentilwerte für Einlinge und Zwillinge

M Voigt 1, KTM Schneider 2, S Straube 3, D Olbertz 4, V Hesse 1, N Rochow 5
  • 1Deutsches Zentrum für Wachstum, Entwicklung und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter, Berlin, Germany
  • 2Frauenklinik der Technischen Universität München, Perinatalmedizin, München, Germany
  • 3Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin, Göttingen, Germany
  • 4Klinikum Südstadt, Neonatologie, Rostock, Germany
  • 5McMaster Children's Hospital, Hamilton, Canada

Ziel: Es werden neue geschlechtsspezifische Geburtsgewichtsperzentilwerte für Einlinge und Zwillinge präsentiert und mit den Werten von 1995 – 2000 (Einlinge) bzw. 1990 – 1994 (Zwillinge) verglichen.

Methodik: Für die Jahre 2007 – 2011 standen Daten der deutschen Perinatalerhebung von 3.187.920 Einlingsgeburten und 110.313 Zwillingsgeburten zur Verfügung. Als Vergleichspopulationen dienten 1.815.318 Einlingsgeburten (Daten aus den Jahren 1995 – 2000) und 81.986 Zwillingsgeburten (Daten aus den Jahren 1990 – 1994). Die Berechnung der Perzentilwerte erfolgte mit dem Statistikprogramm "SPSS".

Ergebnis: Die neuen Werte der 10. Geburtsgewichtsperzentile von 2007 – 2011 liegen höher als die bisherigen Werte. Dieses gilt sowohl für Einlinge als auch für Zwillinge.

Bei den Einlingen ergeben sich folgende Differenzen: bei Mädchen, die nach 31 Schwangerschaftswochen (SSW) geboren wurden, sind es 55 g und bei Geburten nach 35 SSW 45 g; bei den Knaben analog 67 g bzw. 62 g. Bei Geburten nach 40 SSW sind die Werte nahezu gleich.

Bei Zwillingen ergeben sich folgende Differenzen: bei Mädchen, die nach 31 SSW geboren wurden, sind es 60 g, bei Geburten nach 35 SSW 20 g und bei Geburten nach 40 SSW 60 g; bei den Knaben betragen die korrespondierenden Werte 29 g, 30 g und 90 g.

Die 50. und 90. Perzentilkurven von 2007 – 2011 versus 1995 – 2000 bzw. 1990 – 1994 sind nahezu identisch bei Einlingen und Zwillingen.

Schlussfolgerungen: Die neuen Geburtsgewichtsperzentilwerte von 2007 – 2011 weichen von den bisherigen Werten ab. Daher sollten in Zukunft die neuen Werte zur Klassifikation des somatischen Entwicklungsstandes der Neugeborenen verwendet werden.