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DOI: 10.1055/s-0033-1361368
Wie lässt sich die Kommunikation mit nicht-muttersprachlichen Eltern neonatologischer Patienten verbessern?
Für Eltern stellt die Frühgeburtlichkeit ihrer Kinder und die Zeit auf einer neonatologischen Intensivstation eine enorme emotionale und psychische Belastung dar. Die Einbeziehung der Eltern in die Versorgung und Aufklärung über das medizinische Geschehen können Ängste reduzieren und positiv das Outcome des Kindes und die Eltern-Kind-Beziehung beeinflussen.
Sprachbarrieren stellen in der Betreuung nicht-muttersprachlicher Eltern ein Problem dar, mit nachweisbar erhöhtem Maß an elterlicher Angst und negativen Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Kinder während und nach einer neonatologisch-intensivmedizinischen Behandlung. Die größtmögliche Reduktion von Sprachbarrieren und eine sprachlich sowie kulturspezifische Kommunikation sind daher für die Betreuung der Kinder unerlässlich. Der positive Einfluss von Übersetzungsmöglichkeiten auf die medizinische Versorgung wurde zahlreich belegt. Die empfohlenen professionellen Dolmetschergespräche sind jedoch nicht immer umsetzbar und eine Übersetzung durch Familienangehörige, insbesondere durch Kinder, zu vermeiden. Online allzeit verfügbare Übersetzungsprogramme wie Google Translate sind, wie wir in einer Studie zeigen konnten, nur eingeschränkt geeignet Sprachbarrieren unmissverständlich zu überwinden und ein Einsatz nur in besonderen Situationen zu erwägen.
Es ist anzunehmen, das sich die Kommunikation mit der Entwicklung eines Syllabus definierter pflegebezogener und medizinisch-neonatologischer Kernaussagen, die per Übersetzungsprogramm unzweifelhaft zu übersetzen sind, verbessern ließe. In Kombination mit direkten Arzt-/Schwestern-Angehörigen-Gesprächen mithilfe von professionellen Dolmetschern wäre das ein Schritt um die benötigte bessere Aufklärung und Einbindung nicht-muttersprachlicher Eltern in die Behandlung ihrer Kinder zu erreichen.