Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V25_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361355

Perinatales Outcome von Akzeptor-Zwillingen mit Obstruktion des rechten Ausflusstraktes nach Lasertherapie

JU Ortiz 1, 2, JM Martinez 2, N Masoller 2, E Eixarch 2, F Crispi 2, SM Lobmaier 1, 2, M Bennasar 2, O Gómez 2, E Gratacós 2
  • 1Frauenklinik der Technischen Universität München, Perinatalmedizin, München, Germany
  • 2Hospital Clinic, Universitat de Barcelona, Medicina Materno-Fetal, Barcelona, Spain

Ziel: Beschreibung der Prävalenz und Entwicklung der Pulmonalstenose bzw. Pulmonalatresie (PS-A) bei Akzeptor-Zwillingen nach fetoskopischer selektiver Laserkoagulation der plazentaren Anastomosen bei feto-fetalem Transfusionssyndrom (FFTS).

Methodik: 260 Fälle von schwerem FFTS wurden von April 2006 bis Dezember 2011 mittels Laserkoagulation behandelt. Eine fetale Echokardiografie wurde bei allen Akzeptor-Zwillingen vor und nach der Laser-Therapie durchgeführt, um eine intrauterine Remission oder Progression der pulmonalen Obstruktion zu prüfen. Die Diagnose von PS-A wurde entweder von einem Kinderkardiologen oder durch eine Autopsie im Falle eines perinatalen Todes postnatal bestätigt. Die perinatale Überlebensrate und die neurologische Morbidität bis zum 6. Lebensmonat wurden auch untersucht.

Ergebnisse: Das mediane Gestationsalter bei Diagnose und Therapie betrug 19,5 Schwangerschaftswochen (IQR 15,6 – 27,4). 10,8% (28/260) der Akzeptor-Zwillinge zeigten eine PS-A, wobei 11 (39,3%) davon perinatal verstarben, 9 (32,1%) eine intrauterine Remission hatten, die postnatal bestätigt wurde, und bei 8 (28,6%) Neugeborenen eine Ballondilatation der Pulmonalklappe vor dem 6. Lebensmonat erforderlich war. Nach Laser-Therapie in der PS-A-Gruppe war die allgemeine Überlebensrate 57,1% (32/56); 2 Feten bzw. mindestens 1 Fetus überlebten in jeweils 46,4% (13/28) und 67,9% (19/28) der Fälle. Unter den Überlebenden zeigten sich weder klinisch noch radiologisch Anzeichen von Hirnschäden.

Schlussfolgerungen: Die Prävalenz von PS-A unter Akzeptor-Zwillingen in unserer Studie ist ähnlich zu bereits publizierten Daten. Obwohl PS-A zunächst als funktionelle kardiale Anomalie im Rahmen des schweren FFTS beschrieben wurde, und somit potenziell reversibel in utero nach Laser-Therapie, ist eine engmaschige Überwachung notwendig. PS-A verschlechtert das perinatale Outcome von Akzeptor-Zwillingen und die Gesamtergebnisse dieser Schwangerschaften nach Lasertherapie.