Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V23_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361341

Bioelektrische Impedanzanalyse: Normwerte in der Schwangerschaft

S Berlit 1, B Tuschy 1, C Weiss 2, A Hornemann 1, H Leweling 3, M Stojakowits 1, M Sütterlin 1, S Kehl 4
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Frauenklinik, Mannheim, Germany
  • 2Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Mannheim, Germany
  • 3Universitätsmedizin Mannheim, IV. Medizinische Klinik, Mannheim, Germany
  • 4Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany

Ziel: Die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) als diagnostische Methode ist in vielen internistischen Disziplinen bereits ein fester Bestandteil; in der Gynäkologie und Geburtshilfe ist diese Methode jedoch weitestgehend unbekannt. Die Erfassung von Ganzkörperwasser und dessen Verteilung mittels BIA könnte jedoch auch hier vorteilhaft sein. Somit war das Ziel dieser Untersuchung, Formeln zur Berechnung von Normwerten gesunder Schwangeren zwischen 23 und 40 Schwangerschaftswochen zu entwickeln.

Methodik: Hierfür wurden prospektiv Ganzkörper-BIA-Messungen mit dem Biacorpus Rx 4000 (Medical GmbH, Karlsruhe, Deutschland) bei 90 gesunden Schwangeren zwischen 23 und 40 Schwangerschaftswochen durchgeführt. Bei allen Probanden wurden Messungen mit einer Frequenz von 50 kHz und einem Wechselstrom von 0,8 mA durchgeführt. Es wurden Formeln zur Bestimmung von Normwerten (BIA R 50 kHz, BIA Index [ht2/resistence 50 kHz], BIA Pa 50 kHz, BIA nach der Lukaski Formel, BIA xc 50 kHz) unter Berücksichtigung des Gestationsalters und maternaler Parameter durch schrittweiser Regressionsanalyse entwickelt.

Ergebnis: Die neuen für jede Methode separat entwickelten Formeln beinhalten mehrere Parameter (Gestationsalter, Größe, Gewicht, BMI, Hämatokrit). Die Formel für den BIA Index [ht2/resistence 50 kHz] sollte bevorzugt werden, da es die höchste Vorhersagekraft hat.

Schlussfolgerung: Die neuen Formeln zur Berechnung von Normwerten können dabei helfen, Abweichungen des Gesamtkörperwassers zu detektieren. Es muss in weiteren Arbeiten nun überprüft werden, ob bestimmte Schwangerschaftserkrankungen wie die Präeklampsie damit vorhergesagt werden können.