Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V23_6
DOI: 10.1055/s-0033-1361340

Fetoplazentare ratio – Ein potentiell hilfreicher Marker für die Beurteilung der plazentaren Funktion?

D Schlembach 1, C Schwörer 2, A Fiedler 2, U Schneider 2, E Schleußner 2
  • 1Friedrich Schiller Universität Jena, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abt. für Geburtshilfe, Pränatale Diagnostik & Fetale Physiologie, Jena, Germany
  • 2Friedrich Schiller Universität Jena, Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Abt. für Geburtshilfe, Jena, Germany

Fragestellung: Erstellung von Normkurven für Plazentavolumen (PV) und fetoplazentarer Ratio (FPR) mittels dreidimensionaler Volumensonografie bei unkomplizierten Schwangerschaften.

Methodik: Bei 289 Frauen mit unkomplizierten Einlingsschwangerschaften (Gestationsalter 10 bis 40 Wochen) wurde das PV durch 3D-Volumetrie mit der multiplanaren Messmethode bestimmt. Fetale biometrische Parameter (SSL, BPD, HC, AC, FL) wurden ultrasonographisch gemessen und das fetale Gewicht bestimmt (EFW). Die FPR wurde mittels EFW und PV ermittelt.

Ergebnis: Das mittlere PV betrug in der 10. – 12. SSW 71,4 cm3 und 432,75 cm3 > 34 SSW. Das fetale Schätzgewicht war exponentiell korreliert mit dem Gestationsalter (r = 0,921, p < 0,01), während das Plazentavolumen eine lineare Korrelation mit dem Schwangerschaftsalter zeigte (r = 0,761, p < 0,01). PV und EFW (r = 0,664, p < 0,01) waren moderat korreliert, was zu einer erhöhten FPR mit zunehmendem Gestationsalter führte (r = 0,839, p < 0,01).

Schlussfolgerung: Neben der Erstellung und Nutzung von Perzentilen für das Plazentavolumen könnte die Berechnung der FPR für die Beurteilung der plazentaren Funktion von Bedeutung sein. Insbesondere eine hohe FPR könnte ein Prädiktor für die malnutritive Kapazität der Plazenta mit konsekutiver Entwicklung von small for gestational age – oder wachstumsverzögerter Feten darstellen. Zukünftige Studien sollten diese Ratio in Schwangerschaften mit Komplikationen evaluieren.