Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V22_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361328

Frühe Behandlung von Schwangeren mit kurzer Zervix nach Konisation

I Kyvernitakis 1, T Dickers 2, B Arabin 2
  • 1Philipps-Universität Marburg, Klinik für Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Marburg, Germany
  • 2Philipps-Universität, Marburg, Germany

Ziel: Das Ausmaß einer Konisation des distalen kollagenreichen Anteils der Zervix bestimmt das Frühgeburtsrisiko bei nachfolgender Schwangerschaft. Generell ist das Risiko perinataler Mortalität nach einer Konisation 2,8-fach und von Frühgeburtlichkeit 5-fach höher im Vergleich zu Patientinnen ohne Konisation.

Methodik: Zwischen 2010 und 2013 wurden 14 Schwangere nach einer oder mehreren chirurgischen Konisationen mit deutlicher Verkürzung der Zervixlänge (CL < 10. Perzentile) bei der ersten Transvaginalsonografie (TVS) inkludiert. Die Behandlung erfolgte mit einem Zervixpessar sowie vaginaler Applikation von Progesteron 200 mg/Tag. Schwangerschaftsverlängerung und outcome wurden evaluiert.

Ergebnisse: 13/14 Patientinnen hatten eine Einlingsschwangerschaft, eine Patientin eine dichoriale-diamniale Zwillingsschwangerschaft. Bei der Pessareinlage war das mittlere Schangerschaftsalter 13+2 (10+5 bis 20+3) SSW und die mittlere Zervixlänge 19,7 (6 – 31)mm. Sechs Patientinnen hatten bereits funneling mit einem mittleren Länge von 19,9 (10 – 37)mm und einer mittleren Breite von 19,7 (10 – 38)mm. Das mittlere Schwangerschaftsalter bei Entbindung war 37+5 (33 – 41) SSW und die Schwangerschaftsverlängerung betrug 174,2 (84 – 219) Tage.

Schlussfolgerung: Da eine vaginale Cerclage nach bisherigen Studien keine präventive Wirkung besitzt, könnten die Ergebnisse ermutigen, die beschriebene Kombinationstherapie in diesen Hochrisikopatienten einzusetzen.