Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V21_5
DOI: 10.1055/s-0033-1361326

Fetales color tissue Doppler imaging (cTDI): Zeitintervall-Analyse im zweiten und dritten Trimenon mittels unterschiedlich großer regions of interest (ROI)

A Willruth 1, F Bahlmann 2, R Axt-Fliedner 3, J Steinhard 4, C Enzensberger 3 U Gembruch 1, Fetal Cardiac Imaging Research Group
  • 1Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Germany
  • 2Bürgerhospital Frankfurt, Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie, Frankfurt am Main, Germany
  • 3Universitätsklinikum Gießen Marburg, Abteilung für Pränatalmedizin und gynäologische Sonografie, Gießen, Germany
  • 4Zentrum für Pränatalmedizin und Humangenetik, Münster, Germany

Fragestellung: Evaluierung der Korrelation zwischen cTDI Messungen des ventrikulären Myokards gesunder Feten und gewählter ROI-Größe.

Methodik: Präliminäre prospektive multizentrische cTDI Querschnittsstudie an 40 gesunden Feten. Alle eingeschlossenen Feten waren gesund, im Sinusrhythmus und wiesen ein strukturell regelrechtes Herz auf. Alle Untersuchungen in den 4 Zentren erfolgten an identisch eingerichteten AplioXG (Toshiba Medical Systems Corporation, Otawa, Tochigi, Japan) mit gleichen Presets und 1 – 5 MHz Sonden. Um eine Bildwiederholrate ≥100 frames/s zu erhalten wurden Scanbereich und darüberliegende Farbbox im longitudinalen Vierkammerblick entsprechend optimiert. DIe Herzzyklen wurden für die spätere offline Analyse digital gespeichert. EIn großes sample volume, welches die gesamte freie Wand enthielt, und eine kleine 3 × 3 mm ROI wurde im basalen Anteil des linken und rechten Myokards distal der AV-Klappen platziert. Früh- und spätdiastolische myokardiale Geschwindigkeiten (E', A'), systolische Maximalgeschwindigkeiten (S') und Zeitintervalle (ICT, ET, IRT) wurden biventrikulär erhoben.

Ergebnisse: Das Schwangerschaftsalter betrug im Median 26+1 SSW (range: 20+5 – 34+4 SSW). Jeweils 20 Fälle stammten aus dem 2. und 3. Trimenon. Im Median betrug die Bildwiederholrate 114 frames/s (range: 91 – 161) und die Herzfrequenz 143 (range: 122 – 165). Der Vergleich der unterschiedlich großen ROIs zeigte eine gute Korrelation für die ermittelten Zeitintervalle (ICT, IRT) und größere Ranges bei den diastolischen (E', A') und systolischen (S') Gewebegeschwindigkeiten (höchste Werte basal).

Schlussfolgerung: Die isovolumetrischen Zeitintervalle können präzise, unabhängig der ROI-Größe, analysiert werden. Myokardiale Gewebsgeschwindigkeiten sind in den basalen Segmenten am größten und weisen breitere Normbereiche auf. Daher ist eine kleine ROI besser zur Analyse der myokardialen Maximalgeschwindigkeiten geeignet.