Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V21_3
DOI: 10.1055/s-0033-1361324

Die Regulation des plazentaren Aminosäuretransportes durch LMWH

MJ Kleppa 1, N Darashchonak 1, C von Kaisenberg 1 F von Versen-Höynck 1, AG Molekulare Perinatologie
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hannover, Germany

Fragestellung: Die Plazenta spielt eine zentrale Rolle für den Austausch von Nährstoffen und die Bereitstellung von Energie für den Feten. Trotz zunehmendem Einsatz niedrig-molekularer Heparine (LMWH) in der Schwangerschaft zur Reduktion von Komplikationen, wie Aborten sowie Thromboembolien sind die Auswirkungen dieses Medikamentes auf das fetale Wachstum unbekannt. Das Ziel unserer Studie war es die Effekte von LMWH auf den plazentaren Aminosäuretransport und die involvierten Mechanismen, wie z.B. die Aktivierung der mTOR Signallkaskade zu untersuchen.

Methodik: Die Aktivität der plazentaren Aminosäuretransporter System A und L wurden nach Aufnahme von C14-Methylaminoisobuttersäure (MeAIB) und H3-Leucin bestimmt. Dazu wurden primäre villöse Explantate aus Plazenten unkomplizierter Schwangerschaften nach primärer Sectio isoliert. Anschließend erfolgte die Inkubation für 2 Stunden bei 2%, 8% und 21% O2 mit und ohne LMWH (Dalteparin) in therapeutischen Dosen. Western Blots wurden durchgeführt, um Proteine der mTOR Kaskade zu quantifizieren.

Ergebnisse: Unsere bisherigen Ergebnisse zeigen eine Reduktion der plazentaren Aminosäuretransportaktivität des System A Transporters um 36% bei 2% O2 im Vergleich zu 21% O2. Im Gegensatz dazu zeigte sich ein Anstieg der System L Transporter Aktivität um 30%. Nach Inkubation mit Dalteparin fielen die System A und L Transporteraktivitäten bei 21% O2 um 26% bzw. 34% im Vergleich zu unbehandelten Explantaten. Bei 2% O2 hatte Dalteparin keinen Effekt auf die System A und L Transporteraktivität.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen einen negativen Effekt hypoxischer Bedingungen auf den plazentaren System A Aminosäuretransport und eine Reduktion der System A und L Transporter Aktivität bei 21% O2 nach Dalteparin Behandlung. Diese Erkenntnisse und die weitere Aufdeckung der damit verbundenen Mechanismen helfen die Wirkung von LMWH auf das fetale Wachstum besser zu verstehen.