Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V20_5
DOI: 10.1055/s-0033-1361320

Sekundäre Sectio caesarea – Was sind die Risikofaktoren?

E Raabe 1, U Dammer 1, O Strahl 1, J Engel 1, F Faschingbauer 1, M Winkler 1, MW Beckmann 1, S Kehl 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Frauenklinik, Erlangen, Germany

Ziel: Der sekundäre Kaiserschnitt ist im Vergleich zum geplanten Vorgehen mit einem erhöhten Risiko verbunden. Auch wenn viele Faktoren, die das Risiko hierfür erhöhen, bekannt zu sein scheinen, ist die Wertigkeit anderer eher unklar. Aus diesem Grund war das Ziel dieser Untersuchung herauszufinden, was die Risikofaktoren für eine sekundäre Sectio caesarea sind.

Methodik: In dieser historischen Kohortenstudie wurden Termingeburten zwischen Januar 2009 und März 2013 untersucht. Ausgeschlossen wurden folgende Fälle: primärer Kaiserschnitt, Kaiserschnitt auf Wunsch oder in der Anamnese, Beckenendlage oder kindliche Fehlbildungen. Primärer Zielparameter war die sekundäre Sectio caesarea. Als mögliche Einflussparameter wurden zahlreiche maternale und fetale Faktoren als auch iatrogene Interventionen wie die Geburtseinleitung untersucht.

Ergebnis: Es wurden insgesamt 6117 Geburten analysiert, davon 969 sekundäre Kaiserschnitte. Mit einem erhöhten Risiko für eine sekundäre Sectio caesarea waren die maternale Größe, Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, Body-Mass-Index, Gravidität, Parität und das Vorliegen einer hypertensiven Erkrankung assoziiert. Weitere Faktoren waren das fetale Geschlecht, das Gestationsalter, der vorzeitige Blasensprung und die Geburtseinleitung.

Schlussfolgerung: Das Kennen der Risikofaktoren hilft unter anderem bei der Beratung der Schwangeren und verbessert das geburtshilfliche Management.