Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V17_6
DOI: 10.1055/s-0033-1361301

Einsatzmöglichkeiten der „Butterfly“-Methode in der fetalen M-Mode-Echokardiografie, dem Tissue Doppler Imaging (TDI) und dem Speckle Tracking Imaging (STI)

J Steinhard 1, 2, S Habash 1, D Kececioglu 1, KT Laser 1
  • 1Herz- und Diabetes Zentrum NRW Bad Oeynhausen, Ruhr-Universität Bochum, Fetale Kardiologie, Bad Oeynhausen, Germany
  • 2Zentrum für Pränatalmedizin und Humangenetik, Münster, Germany

Ziel: Wir beschreiben weltweit erstmalig den Einsatz der von uns entwickelten „Butterfly“-Methode in der fetalen M-Mode Echokardiografie zur erweiterten Diagnostik von fetalen Herzrhythmusstörungen und dem Cropping zur präzisen Definition eines fetalen Herzzykluses in unterschiedlichen Softwaretools verschiedener Ultraschallhersteller.

Methodik: Verschiedene Ultraschallhersteller bieten in ihren Softwaretools ein Freihand M-Mode Verfahren an. Dieses lässt sich in der konventionellen B-Mode Sonografie, dem TDI und dem STI anwenden. Grundlage ist die geeignete Aufzeichnung eines Vierkammerblick-Loops. Im freihändigen M-Mode beginnt das Tracing aus dem RA in die laterale Wand des RA. Nach Rückführung in den RA wird der Trace über die TV in den RV und dann bis zum Endokard des RV gelenkt. Danach wird das Endokard des LV angesteuert und spiegelbildlich zur rechten Seite der Weg über MV und LA beendet. Es entsteht eine schmetterlingsähnliche Form des Traces mit jeweils gedoppelter Aufzeichnung der Vorhof-und Ventrikelwände.

Ergebnisse: Die beschriebene Methode wurde mit folgenden Softwaretools erfolgreich getestet: AMM, Vivid E9, GE; TDIQ, Aplio, Toshiba; VVI, S 2000, Siemens. Wir demonstrieren die Anwendung, Fallstricke und Limitationen und zeigen die erweiterte Diagnostik von fetalen Arryhthmien an Fallbeispielen.

Schlussfolgerung: Die neue „Butterfly“-Methode ermöglicht eine standardisierte synchrone Darstellung der myokardialen Wandbewegungen beider Vorhöfe und Ventrikel sowie gleichzeitig die Aufzeichnung der Bewegungen der Trikuspidal- und Mitralklappe. Somit ist einerseits eine standardisierte zeitliche Zuordnung der Vorhof- und Ventrikelkontraktionen und die vergleichende qualitative und temporale Auswertung möglich, andererseits wird eine eindeutige Definition eines oder mehrere fetaler Herzzyklen möglich. Sie eignet sich zur Detektion komplexer fetaler Arrhythmien und zum Cropping eines Herzzykluses in der Offline-Analyse von TDI und STI Tools.