Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V14_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361281

Fetale Teratome – pränatale Erscheinungsformen und Prognosefaktoren

M Hoopmann 1, B Yazdi 1, HJ Kirschner 2, KO Kagan 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Bereich für Pränatalmedizin, Tübingen, Germany
  • 2Universität Tübingen, Abteilung für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Germany

Am Perinatalzentrum der Universitätsfrauenklinik Tübingen wurden zwischen 2008 und 2013 insgesamt 7 Schwangerschaften mit fetalen Teratomen betreut. In der vorliegenden Untersuchung wollen wir die klinischen Erscheinungsformen vergleichen und Prognosefaktoren eingrenzen.

Der durchschnittliche Zeitpunkt der Diagnosestellung lag in der 22. SSW. Die frühest erkannte Manifestation lag in der 19. SSW. In 5 Fällen handelte es sich um sacrococcygeale Teratome. Je 1 Teratom war cervikal und im cerebral gelegen. In 6 Fällen war die Stuktur überwiegend solide mit zystischen Anteilen. 1 Fall war rein zystisch und wurde pränatal als Hydrometropkolpos fehldiagnostiziert.

3 Feten wiesen im Verlauf Hydropszeichen auf. Weitere intrauterin behandlungsbedürftige Komplikationen waren eine transfusionsbedürftige Anämie und eine Kompression der Urethra mit shuntbedürftiger Megazystis. Die 2 Schwangerschaften mit kranialen Manifestationen endeten in einem Schwangerschaftsabbruch. Bei den ausgetragenen Schwangerschaften lag das durchschnittliche Entbindungsalter in der 34. SSW. Lediglich 1 Schwangerschaft erreichte die 38. SSW. Prädiktoren für eine Hydropsentwicklung und Frühgeburtlichkeit vor der 34. SSW waren frühe Manifestation, schnelles Wachstum und ausgedehnter solider, intrapelviner Anteil.

Die Überlebensrate bei den ausgetragenen Schwangerschaften lag bei 100%. In allen Fällen konnte die operative Sanierung erfolgreich durchgeführt werden. Im bisherigen Verlauf zeigten sich keine Rezidive.

Zusammenfassen lässt sich schließen, dass fetale Teratome seltene Fehlbildungen darstellen, welche einer intensivierten pränatalen, neonatalen und kinderchirurgischen Betreuung bedürfen. Ungünstige Faktoren bezüglich Frühgeburtlichkeit und Hydropsentwicklung sind frühe Erstmanifestation, schnelles Wachstum und ausgedehnter solider, intrapelviner Anteil.