Uterus myomatous und akutes Abdomen in der Schwangerschaft

Einführung: Die Inzidenz von Myomen in der Schwangerschaft beträgt 0,1 – 3,9% mit meistens asymptomatischem Schwangerschaftsverlauf. Etwa 10% dieser Patientinnen entwickeln Komplikationen, nicht selten ein akutes Abdomen. Die Schmerztherapie ist primär zielführend, bei Therapieversagern ist die chirurgische Sanierung trotz Blutverlustes, Früh- oder Fehlgeburtshäufung die Alternative.

Wir präsentieren einen Fall mit akutem Abdomen in der Schwangerschaft bei nekrotisierendem 12 cm großem Myom.

Kasuistik: 33-jährige I Gravida/0 Para in der 25+1. SSW mit bisher unauffälligem Schwangerschaftsverlauf und nun klinisch akutem Abdomen. Sonographisch wurde ein nekrotisierendes 12 cm betragenes, intramurales – subseröses Fundusmyom des Uterus festgestellt. Die Myomenukleation per laparotomiam ergab ein 240 g schweres, histopathologisch ischämisch bedingt nekrotisierendes Leiomyom. Der Blutverlust betrug ca. 200 ml. Die präoperativ erhöhten Enzündungswerten (CRP, Leukozyten) waren unter einer antibiotischen Therapie rückläufig.

Der Hb-Wert war mit 10,8 g/dl stabil. Der weitere postoperative Verlauf war unauffällig. Nach Lungenreifeinduktion und 72 Stunden Tokolyse erfolgte ab dem 11. postoperativen Tag die ambulante Betreuung.

In der 35+0. SSW wurde die primäre Sectio caesarea durchgeführt, intraoperativ ohne Besonderheiten mit Geburt eines normotrophen Knabens aus Schädellage. Der postpartale Verlauf von Mutter und Kind waren unauffällig.

Schlussfolgerung: Die chirurgische Myomenukleation bei großen Myomen in der Schwangerschaft sollte bei akutem Abdomen per laparatomiam ab dem späten zweiten Trimenon erfolgen. Die chirurgische Sanierung begünstigt die Prolongation der Schwangerschaft, führt jedoch zur primären Entbindung durch primären Kaiserschnitt.