Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V12_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361261

Ig A Nephropathie in der Schwangerschaft – 2 Fallvorstellungen

C Breymann 1, B von Seefried 1, T Fehr 2
  • 1Inst. f. Pränatale Diagnostik und Geburtshilfe, Zürich, Switzerland
  • 2Universitätsspital Zürich, Abteilung f Nephrologie, Zürich, Switzerland

Die Ig A Nephropathie ist eine der häufigste Ursache einer idiopathischen Glomerulonephritis in der Bevölkerung. Wir berichten von 2 Schwangeren, bei denen die Diagnose einer Ig A Nephropathie erst aufgrund von Schwangerschaftskomplikationen (Proteinurie, Hypertonie, Pfropfgestose) gestellt wurde.

Pat. 1 fiel in der ersten Schwangerschaft durch eine zunehmende Proteinurie, Oedeme und schließlich eine Pfropfgestose auf, so dass eine Sectio durchgeführt wurde. Das nephrologische Konsil nach der Schwangerschaft ergab eine IgA Nephropathie, zusätzlich wurde eine Hashimoto Tyhreoiditis festgestellt. Aus den Diagnosen ergaben sich wichtige Beratungspunkte für die nächste Schwangerschaft (zB immunsuppressive Therapie, Antihypertensiva), die hier vorgestellt werden. Pat. 2 fiel bereits im ersten Trimester durch eine massive, persistierende Proteinurie, Hämaturie und zunehmende Hypertonie auf. Daraufhin wurde bereits in der SS eine Nierenbiopsie mit dem Ergebnis einer IgA Nephropathie durchgeführt. Auch hier ergaben sich wichtige Ergebnisse für die nephrologische und perinatale Betreuung. Aufgrund unkontrollierbarer BD Werte musste bei der Patientin die Sectio durchgeführt werden

Die 2 Fälle sollen zeigen, dass man bei schwerer Proteinurie mit/ohne Hämaturie und Hypertonie an eine Glomerulonephritis denken sollte und diese nephrologisch abklären sollte. Unsere Patientinnen fielen diesbezueglich nur aufgrund der Schwangerschaft auf und wurden durch das klinische Bild schließlich mit IgA Nephropathie diagnostiziert. Diese Diagnose hat für das weitere Leben der Frauen Konsequenzen, insbesondere bei neuen Schwangerschaften aber auch im späteren Leben im Bezug auf die Nierenfunktion. Die engmaschige Zusammenarbeit mit den Nephrologen ist dabei von großer Wichtigkeit.