Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V11_6
DOI: 10.1055/s-0033-1361259

Diagnostik einer Narbendehiszenz nach Sectio mittels 3.0 T Magnetresonanztomografie

J Hoffmann 1, A Tauscher 1, P Stumpp 2, T Kahn 2, H Stepan 1
  • 1Universitätsklinik Leipzig, Abteilung für Geburtsmedizin, Leipzig, Germany
  • 2Universitätsklinik Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig, Germany

Hintergund: Die bildgebende Diagnostik einer Narbendehiszenz oder Narbenruptur bei Zustand nach Sectio ist weiterhin schwierig und sonografisch nicht eindeutig möglich. Andere zuverlässigere, nichtinvasive diagnostische Methoden wären hilfreich für die Bestätigung oder den Ausschluss bei entsprechendem klinischem Verdacht. Obwohl die Magnetresonanztomografie (MRT) nichtinvasiv und ohne Notwendigkeit von Kontrastmittel die Möglichkeit zur Gewebedifferenzierung bietet, ist ihr Stellenwert hierbei noch nicht ausreichend validiert. Im vorliegenden Fall wurde die Verdachtsdiagnose einer Narbendehiszenz mittels MRT erhärtet und intraoperativ bestätigt.

Patientin und Methode: Eine 26-jährige Patientin (Gravida 2/Para 1) wurde nach einer vorangegangenen Notsectio ab der 19+4. SSW ambulant in unserer Klinik betreut. Die regelmäßige pränatale Beurteilung der Narbenregion erfolgte mittels transabdomineller B-Bild-Sonografie in sagittalen medianen und paramedianen Schnitten. Mit 31+1 SSW wurde bei dringendem Verdacht auf eine ausgeprägte Narbendehiszenz bzw. gedeckte Uterusruptur eine MRT-Untersuchung an einem 3 Tesla Gerät unter Verwendung verschiedener T2-Sequenzen in sagittaler, transversaler und koronarer Orientierung durchgeführt.

Ergebnisse: Die sich bereits in der 24+1 SSW darstellende Ausdünnung des unteren Uterinsegments zeigte sich im Verlauf progredient. Der klinische und sonografische Verdacht auf eine Uterusruptur in der 31+1 SSW wurde durch eine MRT-Untersuchung erhärtet und intraoperativ bestätigt. Eine T2-HASTE-Sequenz in sagittaler Orientierung war für die Darstellung der Narbendehiszenz am besten geeignet. Die intraoperativen Befunde korrelierten gut mit den MRT-Befunden.

Schlussfolgerung: Die MRT eignet sich zur präpartalen Diagnostik bei Verdacht auf eine Narbendehiszenz. Die Befundausdehnung kann am besten in einer sagittalen T2-HASTE-Sequenz beurteilt werden.