Hintergund: Die bildgebende Diagnostik einer Narbendehiszenz oder Narbenruptur bei Zustand nach
Sectio ist weiterhin schwierig und sonografisch nicht eindeutig möglich. Andere zuverlässigere,
nichtinvasive diagnostische Methoden wären hilfreich für die Bestätigung oder den
Ausschluss bei entsprechendem klinischem Verdacht. Obwohl die Magnetresonanztomografie
(MRT) nichtinvasiv und ohne Notwendigkeit von Kontrastmittel die Möglichkeit zur Gewebedifferenzierung
bietet, ist ihr Stellenwert hierbei noch nicht ausreichend validiert. Im vorliegenden
Fall wurde die Verdachtsdiagnose einer Narbendehiszenz mittels MRT erhärtet und intraoperativ
bestätigt.
Patientin und Methode: Eine 26-jährige Patientin (Gravida 2/Para 1) wurde nach einer vorangegangenen Notsectio
ab der 19+4. SSW ambulant in unserer Klinik betreut. Die regelmäßige pränatale Beurteilung
der Narbenregion erfolgte mittels transabdomineller B-Bild-Sonografie in sagittalen
medianen und paramedianen Schnitten. Mit 31+1 SSW wurde bei dringendem Verdacht auf
eine ausgeprägte Narbendehiszenz bzw. gedeckte Uterusruptur eine MRT-Untersuchung
an einem 3 Tesla Gerät unter Verwendung verschiedener T2-Sequenzen in sagittaler,
transversaler und koronarer Orientierung durchgeführt.
Ergebnisse: Die sich bereits in der 24+1 SSW darstellende Ausdünnung des unteren Uterinsegments
zeigte sich im Verlauf progredient. Der klinische und sonografische Verdacht auf eine
Uterusruptur in der 31+1 SSW wurde durch eine MRT-Untersuchung erhärtet und intraoperativ
bestätigt. Eine T2-HASTE-Sequenz in sagittaler Orientierung war für die Darstellung
der Narbendehiszenz am besten geeignet. Die intraoperativen Befunde korrelierten gut
mit den MRT-Befunden.
Schlussfolgerung: Die MRT eignet sich zur präpartalen Diagnostik bei Verdacht auf eine Narbendehiszenz.
Die Befundausdehnung kann am besten in einer sagittalen T2-HASTE-Sequenz beurteilt
werden.