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DOI: 10.1055/s-0033-1361236
Untersuchungen zu den Effekten der antenatale Lungenreifeinduktion mit Betamethason auf die maternalen und fetalen ACTH- und Cortisol-Spiegel
Fragestellung: Untersuchung der Auswirkungen eines antenatalen Zyklus Betamethason (BET) auf maternale und fetale ACTH- und Cortisol-Spiegel.
Methodik: Studienkollektiv: BET (1 Zyklus, 2 × 12 mg) behandelte Frauen (n = 86); nach Schwangerschaftswoche (SSW) gepaarte Kontrollen (n = 92). Asservierung von maternalem und Nabelschnurblut bei Geburt zwischen der 24+2 und 41+6 SSW. Untersuchung von Cortisol- und ACTH-Plasmaspiegel unter Berücksichtigung von Tageszeit und Entbindungsmodus. Eine Adjustierung wurde für Einflussfaktoren wie z.B. maternales Gewicht, Rauchen, Gestationsalter bei Geburt, etc. vorgenommen.
Ergebnis: Maternale ACTH- und Cortisol-Spiegel waren bei Müttern mit weiblichen Feten nach BET-Gabe im Vergleich zu Kontrollen nicht verändert. Nabelschnur-ACTH-Werte bei Mädchen waren in der BET Gruppe signifikant (sig.) niedriger als bei den Kontrollen (p < 0,05), Nabelschnur-Cortisol-Werte waren tendenziell niedriger in der Altersgruppe < 37 SSW im Vergleich zu den Kontrollen.
Bei Müttern mit männlichen Feten, die tagsüber vaginal oder durch eine sekundäre Sectio entbunden wurden, waren die ACTH- und Cortisol-Spiegel in der BET Gruppe sig. niedriger als bei den Kontrollen. In der männlichen Kontrollgruppe waren die maternalen Cortisol-Spiegel bei primärer Sectio sig. niedriger als bei vaginaler Entbindung oder sekundärer Sectio, dieser Unterschied war in der BET-Gruppe aufgehoben. Cortisol- und ACTH-Spiegel im Nabelschnurblut von männlichen Feten waren nach BET nicht verändert. Sowohl fetales als auch maternales Cortisol korrelierte sig. bei BET-behandelten männlichen Feten mit der SSW bei Geburt.
Schlussfolgerung: Die niedrigeren maternalen ACTH- und Cortisol-Spiegel in BET-behandelten Frauen mit männlichen Feten weisen auf eine geschlechtsspezifische Suppression der maternalen ACTH-Cortisol-Achse hin. Die niedrigeren ACTH-Spiegel bei weiblichen Feten könnten auf einen vermehrten trans-plazentaren Transfer von maternalem Cortisol hindeuten.