Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V07_6
DOI: 10.1055/s-0033-1361232

Terminüberschreitung und Übertragung der Schwangerschaft – was hat sich nach Einführen der Leitlinie 2009 in unserem Kreißsaal getan?

M Tavares de Sousa 1, G Ortmeyer 1, B Hollwitz 1, T Somville 1, K Hecher 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Germany

Eine Verlängerung der Schwangerschaft nach dem errechneten Termin bis 14 Tage wird als Terminüberschreitung und darüber hinaus als Übertragung bezeichnet. Eine erhöhte fetale perinatale Mortalität und Morbidität zeigt sich kontinuierlich ab der 38 abgeschlossenen SSW und signifikant erhöht ab 42+0 SSW. Bei einer unkomplizierten Einlingsschwangerschaft wird daher ab 41+0 die Geburtseinleitung empfohlen.

Nach Einführen der Leitlinie in unserem Patientinkollektiv erhöhte sich die Einleitungsrate kontinuierlich von 20% auf 30%. Echte Übertragungen zeigten sich abnehmend von 16 auf 13 auf 5 Neugeborene in absoluten Werten. Die sekundäre Sectio-Rate blieb unverändert bei 16%. Es traten keine intrauterinen Fruchttode auf. Vaginal-operative Eingriffe wurden häufiger durchgeführt (nicht signifikant). Ein Geburtsgewicht von > 4000 g wurde seltener beobachtet (nicht signifikant).

Übertragungen lassen sich durch eine Geburtseinleitung ab 41+0 SSW reduzieren ohne die Sectio-Rate zu erhöhen.