Ziel: Das Modellprojekt „9+12 Gemeinsam gesund“ unterstützt (werdende) Eltern bei der Umsetzung
eines gesunden Lebensstils. Dafür wird eine systematische Erweiterung der Vorsorgeuntersuchungen
durch Gynäkologen, Hebammen und Pädiatern zur perinatalen Prävention genutzt. Die
Untersuchungen werden um präventive Beratungen zu den Themen Ernährung und Bewegung
ergänzt. Präventions-Scores dienen der Dokumentation des Gesundheitsverhaltens.
Das Ziel der Studie ist es, die Entwicklung der körperlichen Aktivität vom 1. bis
zum 3. Trimenon in der Interventionsgruppe darzustellen.
Methodik: Die Präventions-Scores fungieren als Datengrundlage. Derzeit stehen dafür zur Verfügung:
S1 (8. bis 12. Woche): n = 294, S2 (18. bis 22. Woche): n = 255, S3 (29 bis 32 Woche):
n = 120. Es werden nur Personen einbezogen, die an allen 3 Interventionspunkten teilgenommen
haben: n > 120.
Ergebnisse: Die Schwangeren erhöhen ihre Alltagsaktivität zwischen S1 über S2 bis S3. Die körperliche
Aktivität hingegen wird zwischen S1 über S2 bis S3 zunehmend eingeschränkt.
Die Dimensionen der körperlichen Aktivität (Häufigkeit, Dauer und Intensität) verändern
sich mit Fortschreiten der Schwangerschaft nicht signifikant. Allerdings ist eine
leichte Verringerung der Häufigkeit von S1 bis S3 erkennbar. Die Mehrzahl der Schwangeren
aus allen 3 Gruppen führt eher langandauernde sportliche Aktivitäten mit einer moderaten
Intensität durch.
Schlussfolgerung: Das Projekt fördert die Aufrechterhaltung eines bedarfsgerechten Bewegungspensums.
Ein sichtbarer Effekt der Beratungen kann der Anstieg der Alltagsaktivität vom Beginn
der Schwangerschaft bis zum dritten Trimenon sein und, dass die Mehrzahl der Frauen
moderate sportliche Aktivitäten durchführt.
Entgegen den Empfehlungen schränken die Frauen ihre Aktivität im Laufe der Schwangerschaft
zunehmend ein. Die subjektive Wahrnehmung, dass es durch die körperlichen Veränderungen
zunehmend schwer fällt sich zu bewegen, kann den Beratungsprozess empfindlich stören.