Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V05_4
DOI: 10.1055/s-0033-1361216

Retrospektive Analyse der Daten des intraoperativen Bispectral-Index (BIS)-Monitorings bei Schwangeren während perkutaner minimal-invasiver fetoskopischer Patchabdeckung bei Spina bifida aperta

J Degenhardt 1, R Schürg 2, R Axt-Fliedner 1, C Enzensberger 1, A Khaleeva 3, F Oehmke 4, T Kohl 3
  • 1Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Frauenklinik, Abteilung für Pränatalmedizin, Gießen, Germany
  • 2Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum, Gießen, Germany
  • 3Deutsches Zentrum für Fetalchirurgie und minimal-invasive Therapie (DZFT), Universitätsklinikum, Gießen, Germany
  • 4Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Frauenklinik, Gießen, Germany

Ziel: Retrospektive Analyse der Daten des BIS-Monitorings, das intraoperativ bei allen Schwangeren, deren Ungeborenes mittels perkutaner fetoskopischer Patchabdeckung bei Spina bifida operiert werden, zur Narkosetiefensteuerung eingesetzt wurde. Auf diese Weise soll alternativ zur klinischen Beurteilung (z.B. mütterliche oder fetale Bewegungen oder Herzfrequenzveränderungen bei Schmerzreizen) dargestellt werden, ob mit den verwendeten Dosierungen eine sicher ausreichende Narkosetiefe bei den Schwangeren und Feten im Rahmen fetalchirurgischer Eingriffe erreicht wird.

Methodik: Retrospektive Auswertung der intraoerativen BIS-Daten bei 51 Schwangeren, deren Ungeborenes im Zeitraum zwischen Juli 2010 und April 2013 mittels minimal-invasiver fetoskopischer Patchabdeckung am DZFT operiert wurde.

Ergebnisse: In allen Fällen war BIS-Monitoring technisch durchführbar. Der maternale BIS-Index war in allen Fällen konstant über den Operationszeitraum im Bereich unter 60, so dass von einer optimalen und konstanten Narkosetiefe ohne Gefahr intraoperativer Wachheit auszugehen war. Bei einem ausreichenden maternalen BIS-Index kann davon ausgegangen werden, dass auch beim Feten die Narkose tief genug ist, da die Narkotika sich im Kind in höherer Konzentration anreichern.

Schlussfolgerung: Maternales BIS-Monitoring ist geeignet, um bei niedrig dosierten inhalativen Narkotika in Kombination mit Opioiden eine ausreichende intraoperative Narkosetiefe während fetalchirurgischer Eingriffe zu gewährleisten.