Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V02_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361198

Timing of elective repeat cesarean does matter: importance of avoiding early term delivery especially in diabetic patients

S Gawlik 1, M Müller 2, R Kuon 2, A Szabo 2, D Keller 2, C Sohn 2
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Heidelberg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Germany

Ziel: Die Zahl der elektiven Re-Sectiones in Deutschland nimmt beständig zu. Eine Termingeburt ist definiert als eine Entbindung ab 37+0 SSW, jedoch zeichnet sich deutlich ab, dass bei Entbindungen in der sogenannten 'early term' Periode mit erheblichen kindlichen Anpassungsstörungen gerechnet werden muss. Ziel dieser Untersuchung war es, die unmittelbaren fetalen und mütterlichen Komplikationen einer elektiven Re-Sectio durchgeführt zwischen 37+0 – 37+6 SSW den Entbindungen ab SSW 38+0 gegenüber zu stellen. Eine Subgruppenanalyse mit Diabetikerinnen wurde ebenfalls durchgeführt.

Methodik: Es wurden retrospektiv 506 elektive Re-Sectiones, durchgeführt zwischen Januar 2006 und Dezember 2011 an der Frauenklinik der Universität Heidelberg, ausgewertet. Gestationsalter, APGAR-Werte, Notwendigkeit einer pädiatrischen Konsultation und Aufnahme auf die Frühgeborenenstation definierten das fetale Outcome. Maternale perioperative Risiken wurden erfasst. Aufgrund der hohen Inzidenz von (Schwangerschafts-) Diabetes wurde eine Subgruppenanalyse für Kinder diabetischer Mütter durchgeführt.

Ergebnis: Neugeborene, die vor SSW 38+0 elektiv entbunden wurden, hatten ein 3,37fach erhöhtes Risiko, aufgrund von Adaptionsstörungen nach Entbindung kinderärztlich aufgenommen zu werden. Mütterliche operative Risiken unterschieden sich nicht signifikant. Maternaler Diabetes erschien als zusätzlicher unabhängiger Risikofaktor für die Aufnahme auf der FIPS in "early term".

Schlussfolgerung: Die Entscheidung für eine elektive Re-Sectio vor 38+0 SSW scheint das unmittelbare neonatale Outcome negativ zu beeinflussen und geht mit einem deutlich erhöhten Risiko für eine Aufnahme auf die Neugeborenen-Intensivstation einher. Wenn medizinisch vertretbar, sinkt das Risiko für fetale Adaptionsstörungen mit einer Verschiebung des elektiven Entbindungstermins bis mindestens 38+0 SSW erheblich, besonders in der Subguppe der Diabetikerinnen.