Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - V02_3
DOI: 10.1055/s-0033-1361194

Behandlung des PPROM mit Anhydramnion im 2. Trimenon mit kontinuierlicher Amnioinfusion durch subkutan implantiertes Port-System

M Tchirikov 1, Y Dridi 1, A Herrmann 1
  • 1Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe, Halle (Saale), Germany

Fragestellung: Ein PPROM mit Anhydramnion ist im 2. Trimenon mit einem schlechten neonatalen Outcome verbunden. Bis zu 70% sind die Patienten trotz der antibiotischen Therapie innerhalb einer Woche entbunden. Eine kontinuierliche ausreichende Amnioinfusion durch ein subkutan implantiertes Portsystem könnte die Schwangerschaftsdauer verlängern.

Methode: Wir entwickelten ein subkutanes Port-System und eine sich dem Fruchtwasser annähernde hypoosmotische Infusionslösung (Amniotic fluid) für die kontinuierliche Amnioinfusion. Das subkutane Port-System wurde bei 7 Patienten mit einem PPROM mit Anhydramnion (range 14 – 26 SSW) implantiert. Für die kontinuierliche Amnioinfusion (2 l/Tag) wurden Jonosteril®, Sterofundin®, isotone NaCl und Amniotic Fluid verwendet.

Ergebnisse: Das Intervall zwischen dem Auftreten des PPROM und der Entbindung lag bei 49 Tagen (range 24 – 77) mit 3 Wochen dauernder Amnioinfusion durch das subkutane Port-System. Die Neugeborenen hatten keine Zeichen einer Lungenhypoplasie. Die auf der Basis des Fruchtwassers hergestellte Amnioinfusionslösung zeigte eine sehr gute Verträglichkeit.

Zusammenfassung: Eine kontinuierliche Amnioinfusion bzw. Lavage des cavum uteri könnte zur Prolongation der Schwangerschaft bei PPROM mit Anhydramnion suffizient beitragen. Eine prospektive randomisierte MPG-Studie wird demnächst gestartet.