Z Gastroenterol 2014; 52 - P_2_28
DOI: 10.1055/s-0033-1360915

Verlaufskontrolle des Fibrosegrades nach Lebertransplantation – Histologie und Transiente Elastografie mittels FibroScan im direkten Vergleich

PS Ploch 1, H Milera 1, R Tölken 1, T Itzel 2, M Heinz 3, A Teufel 2, PR Galle 1, AP Barreiros 2
  • 1Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz, Deutschland
  • 2Uniklinikum Regensburg, Klinik für Innere Medizin 1, Regensburg, Deutschland
  • 3Universitätsmedizin Mainz, Institut für Pathologie, Mainz, Deutschland

Die Transiente Elatsografie (TE) zur Messung der Lebersteifigkeit, als nicht invasiv gemessener Parameter für die Leberfibrose, ist vor allem für die Hepatitis C (HCV) validiert. In dieser monozentrischen Untersuchung wurde prospektiv die Aussagekraft der TE zur Diagnostik und Verlaufskontrolle der Leberfibrose bei Patienten nach Lebertransplantation (LT) untersucht.

Es wurde Patienten nach LT eingeschlossen, welche eine Elastografie Messung mittels Fibroscan® 402 sowie eine Abdomen-Sonografie einschließlich farbkodierter Duplex-Sonografie der Lebergefäße innerhalb von 48 Stunden vor einer Leberbiopsie erhalten hatten. Bei allen eingeschlossenen Patienten konnte die TE technisch durchgeführt werden. Als Cut-off Werte wurden die bereits publizierten Werte für Patienten mit der jeweiligen hepatologischen Grunderkrankung vor Lebertransplantation angenommen. Die Ergebnisse der histologischen Begutachtung inklusive Fibrosegradbestimmung (Desmet-Klassifikation) wurde mit den Ergebnissen der transienten Elastografie (F0 – F4) verglichen.

Insgesamt konnten 37 Patienten eingeschlossen werden (9 Frauen (24%)/28 Männer (76%)). Das mediane Alter betrug bei den Männern 57 (range 40 bis 78 Jahre) Jahre, bei den Frauen 56 Jahre. Der Zeitpunkt der Lebertransplantation lag im Median bei 60 Monaten (range 3 bis 126 Monate) vor dem Untersuchungszeitpunkt.

Die Indikationen zur LT waren bei 10 Patienten eine Hepatitis C (HCV) -Leberzirrhose (davon 5 mit Hepatozellulärem Karzinom (HCC)), bei 4 Patienten eine chronische Hepatitis B (HBV)-Leberzirrhose (davon 1 Patient mit HCC) und bei 5 Patienten eine ethyltoxische Leberzirrhose; bei den übrigen Patienten verteilten sie die Indikationen auf andere Ursachen.

In der TE fanden sich 6/37 Patienten mit F0 Fibrose, 10/37 mit F0 – 1 Fibrose, 6/37 mit F1 Fibrose, 3/37 mit F1 – 2 Fibrose, 1/37 mit F2 Fibrose, 1/37 mit F2 – 3 Fibrose, 1/37 mit F3 Fibrose, 1/37 mit F3 – 4 Fibrose und 8/37 mit F4 Fibrose.

Bei der Desmet-Klassifikation fanden sich 10/37 Patienten mit einem Fibrosegrad 0, 4/37 mit Fibrosegrad 0 – 1, 9/10 mit Fibrosegrad 1, 2/37 mit Fibrosegrad 1 – 2, 4/37 mit Fibrosegrad 2, 4/37 mit Fibrosegrad 2 – 3, 1/37 mit Fibrosegrad 3, 1/37 mit Fibrosegrad 3 – 4 und 2/37 mit Fibrosegrad 4.

Hierbei zeigt sich eine exakte Übereinstimmung in 15 von 37 Fällen. Die Ergebnisse der histologischen Fibrosegradbestimmung korrelieren statitisch signifikant mit r = 0,684 (p < 0,01) mit den Ergebnissen der TE.

Trotz der kleinen, heterogenen Stichprobe und noch fehlender etablierte und validierte Cut-off-Werte für Patienten nach LT zeigte sich in unserer prospektiven Studie, dass mittels TE Verlaufskontrollen bei Lebertransplantierten zuverlässig sind. Zur Beurteilung weiterer Parameter neben dem Fibrosegrad bleibt die Histologie aktuell allerdings weiter weiter der Goldstandard. Weitere Studien mit größeren Stichproben zur Bestätigung dieser vorliegenden Ergebnisse sollten folgen.