Z Gastroenterol 2014; 52 - P_2_10
DOI: 10.1055/s-0033-1360897

Fibroscan und HCC/Ascites Entstehung bei Patienten mit einer HCV induzierten Leberzirrhose: Ergebnisse einer prospektiven Studie

A Sagir 1, G Kircheis 1, D Häussinger 1
  • 1Universität Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Universitätsklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Hintergrund: Die transiente Elastografie (Fibroscan (FS)) ist eine nicht-invasive Methode der Detektion einer Leberfibrose/-zirrhose. Ein FS-Wert größer 13kPa ist mit einer Leberzirrhose assoziiert. In dieser prospektiven Studie sollte die Assoziation des FS-Werts mit dem Auftreten von Komplikationen (Varizenblutung, hepatozelluläres Karzinom (HCC) und Ascites) bei Patienten mit einer Leberzirrhose untersucht werden.

Methode: Patienten mit einer HCV-bedingten Leberzirrhose wurden in die prospektive Studie eingeschlossen und über einen maximalen Zeitraum von 66 Monaten nach beobachtet. Es wurden nur Patienten eingeschlossen, bei denen zuvor noch keine Komplikation der Leberzirrhose aufgetreten war.

Ergebnis: 45 Patienten konnten in die prospektive Studie eingeschlossen werden (FS-Wert > 13 kPa, IQR < 30% und Erfolgsrate der FS-Messung > 60%). Im Beobachtungszeitraum trat bei 15 Patienten (33%) eine Komplikation auf. Diese verteilten sich wie folgt: Varizenblutung n = 1 (2%), HCC n = 12 (27%), Ascites n = 2 (4%)). Der FS-Wert zwischen den Patienten ohne Komplikationen und mit Komplikationen unterschied sich nicht (26,3 + 13,9 kPa vs. 30,4 + 17,4 kPa, p = 0,43). Ein HCC wurde im Mittel nach 23,8 + 19,7 Monaten diagnostiziert und Ascites trat nach 14,5 + 0,7 Monaten auf (p = 0,79). Patienten, die während des Beobachtungszeitraums ein HCC entwickelten wiesen einen signifikant niedrigeren FS-Wert zu Beginn der Studie auf als Patienten die Ascites bildeten (27,5 + 15,7 kPa vs. 56,6 + 8,6 kPa; p = 0,044).

Zusammenfassung: Das HCC ist die hier häufigste beobachtete Komplikation der Leberzirrhose. Das Auftreten eines HCCs ist schon bei einem deutlich niedrigeren FS-Wert möglich als die Entwicklung von Ascites. Somit sollten Patienten mit einer Leberzirrhose, die noch keine Zeichen einer Dekompensation der Leberzirrhose im Sinne von Ascitesbildung aufweisen, einem engmaschigen HCC-Screening unterzogen werden.