Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(05): 549-550
DOI: 10.1055/s-0033-1358411
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HUMANITÄRE HILFE
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Kranken Kindern eine Zukunft schenken

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Publication Date:
11 October 2013 (online)

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Die jemenitischen Patientinnen Ashan und Zaifa (v. l.) wurden im RKU operiert. Inzwischen haben Ärzte und Pflegepersonal die Mädchen ins Herz geschlossen.
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Prof. Heiko Reichel sowie Sabine Heinzmann und Maria Dornmann (hinten, v. l.) haben Zaifa (vorne links, sitzend) und Ashan im RKU medizinisch versorgt.

In der Juni-Ausgabe berichtete Prof. Lothar Kinzl über „Unfallchirurgische Nothilfe im Jemen“. Hier nun die Fortsetzung der Geschichte: Eines der Kinder, die Kinzl während seines Jemen-Aufenthalts kennengelernt hat, wurde in den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) kostenfrei behandelt.

Wäre sie in ihrem Dorf im Jemen geblieben, hätte sie sich ein Leben lang auf Knien robbend fortbewegen müssen. Jetzt kann die 12-jährige Zaifa, die mit einer Fehlbildung des rechten Unterschenkels geboren wurde, erstmals auf zwei Beinen laufen. Eine Amputation des funktionslosen Unterschenkels und eine speziell angepasste Prothese machen es möglich. Prof. Lothar Kinzl, Unfallchirurg und Emeritus der Uni Ulm, hatte das schwerbehinderte Mädchen bei seinem Einsatz für die Hilfsorganisation „Hammer Forum“ im jemenitischen Taiz kennengelernt (lesen Sie dazu: „Unfallchirurgische Nothilfe im Jemen“, OUMN 3/2013, Seite 314). Kinzl stellte den Kontakt zu Prof. Heiko Reichel her, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Orthopädie (Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm/RKU). In Ulm wurde Zaifa wie ihre jemenitische Zimmergenossin Ashan (2), die mit einer komplexen Hüftfehlstellung auf die Welt kam, vor einigen Wochen kostenlos operiert.

Zahlreiche Operationen hat auch der etwa sechsjährige Hamdullah aus Afghanistan hinter sich. Wahrscheinlich ist beim Spielen eine Bombe neben dem Jungen explodiert. Seit Anfang des Jahres wird Hamdullah in der Universitätsklinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie von Prof. Florian Gebhard kostenfrei behandelt. Die Oberhausener Kinderhilfsorganisation Friedensdorf International hatte den Jungen bei ihrem letzten großen Afghanistan-Hilfseinsatz nach Deutschland geholt und den Transport in die Ulmer Uniklinik organisiert.