Notfallmedizin up2date 2014; 9(2): 151-170
DOI: 10.1055/s-0033-1357946
Großschadensereignisse und Katastrophen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gebäudeeinsturz. Vernetzter Einsatz zur Rettung Verschütteter – Teil 1

David Marten
,
Michael Markus
,
Denis Gümbel
,
Markus Reinhardt
,
Sebastian Weiss
,
Klaus Sieber
,
Bernd Domres
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 June 2014 (online)

Kernaussagen und Fazit für die Praxis:

Einsturzereignisse

Viele Einwirkungen können zu einer Überbelastung der Tragstruktur und damit der Stabilität eines Bauwerks führen, die einen Gebäudeeinsturz oder -teileinsturz zur Folge hat. Die Rettung von Verschütteten nach einem Gebäudeeinsturz gilt als schwieriger und aufwendiger Einsatz in der Gefahrenabwehr. Eine Einsatzdauer von Stunden bis zu mehreren Tagen sind üblich, bis alle Verschütteten gerettet werden können.


Gemeinsam Üben

Da unterschiedliche Fachdienste bei komplexen Einsatzlagen effektiv zusammenarbeiten müssen, sind regelmäßige gemeinsame Übungen sinnvoll. So können die Beteiligten die operative Zusammenarbeit trainieren, mehr über die Einsatzmöglichkeiten anderer Fachdienste lernen und so umfangreiche Einsätze effizient bewältigen.


Gliederungsmöglichkeiten bei Großschadensereignissen

Großschadensereignisse können nach 3 Gesichtspunkten strukturiert werden:

  • nach den durchzuführenden Maßnahmen, beispielhaft:

    • Ortung der Verschütteten

    • Rettung

    • medizinische Versorgung

  • Ordnen des Raums (wird behandelt in Teil 2 des Beitrags [1])

  • Ordnen der Zeit (wird behandelt in Teil 2 [1])


Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)

Die PSNV hat die Bereitstellung von Unterstützung und Hilfe für Betroffene, Angehörige, Hinterbliebene, Augenzeugen und Einsatzkräfte zum Ziel.

 
  • Literatur

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