Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2015; 47(01): 4-9
DOI: 10.1055/s-0033-1357709
Forschung
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Löst Aluminium Brustkrebs aus?

Peter Jennrich
,
Claus Schulte-Uebbing
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. April 2015 (online)

Zusammenfassung

Brustkrebs ist mit Abstand die häufigste Krebserkrankung der Frau in der westlichen Welt. Umweltfaktoren zählen bei 90 % der Brustkrebserkrankungen zu den Ursachen. Die Häufigkeit, mit der der Tumor im äußeren oberen Teil der Brust entsteht, ist in den letzten Jahrzehnten überdurchschnittlich hoch angestiegen. Aluminiumsalze als Bestandteil von Deodorantien und Antitranspirantien werden in höherem Maße vom Körper aufgenommen als bislang vermutet. Ihre Toxizität auf gesunde und kranke Brustgewebszellen umfasst verschiedene gut dokumentierte Pathomechanismen. Im Sinne der Primär- und Sekundärprävention muss das potenziell krebsauslösende Potenzial von Aluminium und seine Verwendung in schweißhemmenden Deodorantien neu bewertet werden. Aus dem gleichen Grund muss der Zugang zu einer gezielten Diagnose und Therapie von Aluminiumbelastungen erleichtert werden.

Summary

Breast cancer is the most common cancer among women in the Western world. In 90 % of breast cancers environmental factors are among the causes. The frequency with which the tumor arises in the outer upper part of the chest is increased above average in recent decades. Aluminum salts as part of deodorants and antiperspirants are absorbed from the body to a greater extent than previously thought. Their toxicity to healthy and diseased breast tissue includes several well-documented pathological mechanisms. In terms of primary and secondary prevention the potentially carcinogenic potential of aluminum and its use in antiperspirant deodorants must be reassessed. For the same reason, access to a targeted diagnosis and therapy of aluminum loads must be facilitated.