Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - V17
DOI: 10.1055/s-0033-1354445

Herzfehler mit komplexen Gefäßmalformationen: bessere Diagnostik bei kleinen Kindern mit Angio-CT?

H Kehl 1, E Malec 2, K Januszewska 2, C Jux 1, TDT Tjan 2, D Stege 1, A Verfürth 1, S Singer 1, C Schülke 3
  • 1Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Münster
  • 2Kinderherzchirurgie, Universitätsklinikum Münster
  • 3Radiologie, Universitätsklinikum Münster

Einleitung: Oft können bei kleinen Kindern komplexe Malformationen der großen Gefäße echokardiographisch wegen der Atemwege und angiographisch in den dreidimensionalen Relationen nur unzureichend dargestellt werden. Die MRT erfordert oft lange Untersuchungen in Narkose und ist limitiert in der örtlichen Auflösung. Untersucht werden sollte der relative Wert der CT-Befunde für die Therapieentscheidungen.

Methoden: 131 Patienten wurden vor einer geplanten Operation bzw. Katheterintervention mittels Dual Source CT (DSCT) untersucht. Zur Reduktion der Strahlendosis wurde in allen Fällen ein Pitch = 3 angewendet, davon 118 als Flash-CT ohne EKG-Trigger. Die Terminierung der Kontrastmittelgabe erfolgte empirisch abhängig von Injektionsort und Hämodynamik oder als Bolustrack.

Ergebnisse: Diagnostisch verwertbar waren 128 Untersuchungen. 71 Patienten waren unter 1 Jahr. Die Strahlendosis betrug im Mittel 0.97 ± 0.26 mGy, die gewichtete Dosis 0.86 mSV. Die Untersuchungszeiten betrugen 0.4 – 1.2 Sekunden. Die Möglichkeit zur 3D-Rekonstruktion mit Ermittlung der räumlichen Relationen kardialer und extrakardialer Strukturen wurde bei komplexen Vitien als wichtigster Vorteil der Methode erachtet, in 27 von 71 Säuglingen als entscheidende Basis der Therapieentscheidung.

Schlussfolgerung: Die Therapieplanungen für Herzfehler mit komplexen Gefäßmalformationen wird durch 3D-Rekonstruktionen mittels Angio-CT erleichtert, die Strahlendosis des DSCT mit High-Pitch-Protokoll ist vergleichbar mit diagnostischen Herzkatheteruntersuchungen.