Gesundheitswesen 2013; 75 - A260
DOI: 10.1055/s-0033-1354208

Kinderwunschbehandlung: Chancen – Probleme – Zukunftsperspektiven

U Zier 1, B Schuhrke 2, N Schneider 3, J Passet 3
  • 1Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2Evangelische Hochschule Darmstadt, Darmstadt
  • 3Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden

Mit 8,1 Neugeborenen pro 1000 Einwohner im Jahr 2011 ist das Geburtenniveau in der Bundesrepublik Deutschland im europäischen Vergleich sehr niedrig. Einer der Gründe ist die gestiegene Zahl Kinderloser. Dabei kommt das Phänomen vorübergehender ungewollter Kinderlosigkeit relativ häufig vor. Je nach zugrunde gelegter Definition wird die Prävalenz auf 6% bis über 30% geschätzt. Eine wichtige Möglichkeit dem unerfüllten Kinderwunsch zu begegnen, ist die medizinisch assistierte Reproduktion. Im Jahr 2009 wurden 1,9% der lebend Geborenen in Deutschland durch Befruchtung außerhalb des Körpers gezeugt. Dass die Rolle der Reproduktionsmedizin mit verschiedenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zusammenhängt zeigt sich beispielsweise am starken Rückgang ihrer Inanspruchnahme infolge der Erhöhung der finanziellen Eigenbeteiligung 2003. Auch andere aktuelle Entwicklungen wie die Einführung der Präimplantationsdiagnostik zeugen von dieser Interaktion. Im geplanten Workshop sollen aus verschiedenen Perspektiven aktuelle und künftige Schwierigkeiten und Entwicklungschancen in der Reproduktionsmedizin für die Gesellschaft als Ganzes aber auch die Patienten diskutiert werden. Dazu gehören beispielsweise Hürden und Verzögerungen, aber auch Unterstützung und Hilfe, die Paare auf dem Weg zur Behandlung und während der Kinderwunschbehandlung erleben.