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DOI: 10.1055/s-0033-1354125
Instabilitäten in Erwerbs- und Partnerschaftsverläufen. Mögliche Auswirkungen auf Gesundheit
In den letzten Jahrzehnten sind die Lebensläufe von Menschen instabiler geworden: Erwerbsbiografien sind brüchiger geworden, befristete Beschäftigungsverhältnisse – vor allem zu Beginn des Erwerbslebens – haben eine große Verbreitung gefunden, das Risiko von Arbeitslosigkeit ist gestiegen. Auch Partnerschaften sind instabiler geworden, Trennung und Ehescheidungen sind verbreitet und Kinder wachsen zumindest phasenweise mit nur einem Elternteil auf. Diese Wandlungsprozesse sind in der Soziologie gut untersucht und werden oftmals im Hinblick auf Fragen sozialer Ungleichheit diskutiert. Dabei werden jedoch mögliche Auswirkungen auf Gesundheit nur selten thematisiert. Der geplante Beitrag will der Frage nach möglichen gesundheitlichen Auswirkungen systematisch nachgehen. Zunächst werden zentrale empirische Befunde zum Wandel von Erwerbs- und Partnerschaftsbiografien nachgezeichnet und im Anschluss diskutiert, welche Auswirkungen diese potentiell auf (physische und psychische) Gesundheit haben könnten. Gefragt wird auch, welches die vermittelnden Mechanismen sind, die zu einem solchen Zusammenhang führen könnten. Angeschlossen wird schließlich die Frage nach möglichen kumulativen Effekten, die zu zusätzlich erhöhten Gesundheitsrisiken innerhalb bestimmter Bevölkerungsgruppen führen könnten. Dazu werden verschiedene Modelle der Kumulation von Benachteiligung vorgestellt.