Gesundheitswesen 2013; 75 - A44
DOI: 10.1055/s-0033-1354033

‚Workshop Gesundheitskonferenz‘: Regionale Gesundheitskonferenzen in Bayern: erste Erfahrungen nach Implementierung in ausgewählten Modellregionen

K Stühler 1, A Hollederer 1
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Erlangen

Hintergrund/Einleitung: Regionale Gesundheitskonferenzen bieten eine Struktur, um größere Verantwortung für die Planung und Gestaltung des Gesundheitswesens vor Ort wahrzunehmen. Durch die neue Bedarfsplanungs-Richtlinie können die Länder bei der ambulanten Bedarfsplanung mitwirken. Eine Verzahnung des neu geschaffenen Landesgremiums nach §90a SGB V mit der Regionalen Gesundheitskonferenz wird angestrebt. Im Sinne einer Interventionsstudie zielt das Projekt auf eine systematische Bedarfsanalyse regionaler Versorgungsstrukturen, eine Fachkonzeptentwicklung für Regionale Gesundheitskonferenzen, ihre Implementierung in Modellregionen sowie einer Dokumentation und Begleitevaluation. Ziel und Aufgaben von Regionalen Gesundheitskonferenzen: Das Ziel von Regionalen Gesundheitskonferenzen ist die Optimierung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung in Bayern. Die Aufgabe des fachlich kompetenten Gremiums, das sich aus regionalen Akteuren des Gesundheitswesens zusammensetzt, besteht in der Verbesserung der regionalen Strukturen durch

  • die Identifikation von etwaigem lokalen Versorgungsbedarf, drohender Unterversorgung und Qualitätsdefiziten in der Gesundheitsversorgung,

  • die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen für die regionale Gesundheitsversorgung,

  • die Erschließung von Synergieeffekten durch Vernetzung sowie Intensivierung der Kooperation der regionalen Akteure im Gesundheitswesen,

  • die Optimierung der regionalen ambulanten Bedarfsplanung.

Methodik: Zur Erprobung werden die Regionalen Gesundheitskonferenzen von Mitte 2013 bis Ende 2014 in ausgewählten Modellregionen durchgeführt. Es findet eine Begleitevaluation während der Implementierung statt. Durch den Einsatz verschiedener Erhebungsinstrumente – z.B. Interviews der Geschäftsstellen, teilnehmende Beobachtung, Sitzungsdokumentation – werden strukturelle, prozessuale und ergebnisbezogene Merkmale der Implementierungsphase erfasst. Ergebnisse: Es werden Erkenntnisse der Begleitevaluation aus den ersten Monaten der Implementierung des Projekts in den Modellregionen vorgestellt. Der Fokus wird dabei auf den fördernden und hemmenden Faktoren liegen. Zusätzlich werden Unterschiede aufgezeigt, die für die verschiedenen Regionen identifiziert werden konnten. Diskussion und Ausblick: Der Erfolg von Regionalen Gesundheitskonferenzen hängt maßgeblich von fördernden und hemmenden Einflussfaktoren bei der Implementierung und Umsetzung ab. Die aus dem Modellprojekt gewonnenen Erkenntnisse sollen in einen Handlungsleitfaden einfließen, welcher für weitere Regionen zur Unterstützung bei der Einführung der Regionalen Gesundheitskonferenzen dienen kann.