Rofo 2013; 185 - V3_05
DOI: 10.1055/s-0033-1353254

Frühe Ultraschallaspekte der Transplantatniere

C Salvan-Schaschl 1, R Weinke 1, A Triebl 1, A Elstner 1, J Elstner 1, M Fuchsjäger 1
  • 1Klinische Abteilung für Allgemeine Radiologische Diagnostik, Univ. Klinik für Radiologie, Medizinische Universität Graz/LKH-Univ. Klinikum, Graz/AT

Problemstellung: Evaluation der Häufigkeit der Ultraschallbefunde nach Nierentransplantation in der ersten postoperativen Woche, speziell bei eingeschränkter Nierenfunktion.

Patienten und Methoden: In einem Zeitraum von 16 Monaten wurden bei 55 PatientInnen (40 m; 15w; 18 – 75a) mit einem 4-MHz-Transducer Form, Größe, Parenchym-Index, Rinden/Markdifferenzierung, perirenaler Raum, sowie mit Triplex-Dopplerultraschall Parenchym-Vaskularisation (PI- und RI-Werte mittels 3 Messpunkten), RI-Wert von A. renalis und Anastomose bestimmt (Normbereich PI-Wert: 1,12 – 1,26; RI-Wert: 0,58 – 0,70). In einzelnen Fällen wurde eine weiterführende CT/MRT-Untersuchung durchgeführt. Kreatininwerte wurden prä-/postoperativ erfasst.

Ergebnisse: Am häufigsten (18 PatientInnen) war die initial isolierte RI-Erhöhung in der A. renalis mit Normalisierung im Verlauf der ersten Woche (begleitet von ebenso initial erhöhten Kreatininwerten, die in der ersten postoperativen Woche kontinuierlich bis in den Normalbereich rückläufig waren), postoperative Hämatome (13), Hydronephrose (11) sowie die reduzierte Parenchymdurchblutung (11); mit zugleich erhöhten PI/RI-Werten intraparenchymatös und in der A. renalis (10/11). In 9 Fällen fanden sich erhöhte PI/RI-Werte bei unauffälliger Parenchymdurchblutung. Es fanden sich zwei Anastomosenstenosen, eine Stenose der A. renalis und eine Nierenvenenthrombose, jeweils mittels MRT verifiziert. In diesen Fällen zeigten sich konstant erhöhte Rl-Werte und Kreatininwerte. Es passierten zwei Transplantatabstoßungen; beide mit konstant deutlich erhöhten PI/RI-Werten und reduzierter parenchymatöser Vaskularisation sowie konstant erhöhten Kreatininwerten.

Schlussfolgerung: Die häufigsten Veränderungen waren Erhöhung des RI-Wertes der A. renalis, Hämatome und Hydronephrosen. Der aussagekräftigste Parameter war die Erhöhung des RI-Wertes. War dieser während der ersten postoperativen Woche konstant erhöht waren die Ursachen relevante Komplikationen wie Stenosen oder Nierenvenenthrombose. Normalisierte sich der RI-Wert innerhalb derselben Zeit war dies mit einem guten Verlauf mit Normalisierung des Kreatininwertes vergesellschaftet.