Z Gastroenterol 2013; 51 - K477
DOI: 10.1055/s-0033-1353117

Fallbericht eines intraoperativen, fulminanten toxischen Leberversagens und dessen erfolgreiche Therapie

D Wichmann 1, R Ladurner 1, A Heiniger 2, J Meier 2, A Königsrainer 1, S Nadalin 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Germany
  • 2Universitätsklinik Tübingen, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Tübingen, Germany

Einleitung: Ein Toxic Liver Syndrom bzw. das fulminante Leberversagen ist gekennzeichnet durch eine fulminante Leberzellnekrose einhergehend mit einem Organversagen von Kreislauf, Niere, Herz und Lunge. Das Toxic Liver Syndrom kann akut toxisch bedingt sein oder sich auf dem Boden einer chronischen Lebererkrankung entwickeln. Wir berichten über das Auftreten eines fulminanten Toxic Liver Syndrom in der zu transplantierenden Leber mit Manifestation im Rahmen der Reperfussion.

Ziele: Diskussion eines dramatisches Falls eines akuten Leberversagens während der Transplantation.

Methodik: Falldarstellung eines 53-jährigen Patienten mit nutritiv-toxischer Leberzirrhose Child-Pug-Klassifikation C mit akutem Transplantatversagen intraoperativ und anhepatischer Phase von über 61 Stunden.

Ergebnis: Es konnte eine erfolgreiche Re-Transplantation vorgenommen werden. Der Patient wurde 14 Tage intensivmedizinsich betreut bei einer gesamten KH-Aufenthaltsdauer von 64 Tagen.

Schlussfolgerung: Durch die Anlage eines portocavalen Shunts und sofortige, forcierte intensivmedizinische Maßnahmen wie CVVHDF und MARS-Therapie konnte diese seltene Komplikation therapiert werden und der Patient stabilisiert einer Re-Transplantation zugeführt werden.