Z Gastroenterol 2013; 51 - K475
DOI: 10.1055/s-0033-1353115

Monströser hypertropher Granulationspolyp im Rektum: Perineal Stapled Prolapse Resektion (PSP) mit einem gebogenen Klammernahtgerät

S Baev 1, G Aumann 1, M Anthuber 1
  • 1Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg, Germany

Einleitung: Wir berichten über den Fall eines 25-jährigen Patienten mit einem monströsen hypertrophen Granulationspolypen im Rektum. Er stellte sich bei uns mit seit 3 Jahren rezidivierenden Stuhlunregelmäßigkeiten, Dranggefühl, Blähungen, abdominelle Schmerzen und peranalem Blutabgang vor. Die Rekt-/Sigmoidoskopie zeigte 5 cm ab ano ventral eine große polypoide Raumforderung mit zentraler Einsenkung und Ulzeration (EUS: uT1N-). Auswärtige und eigene Biopsien zeigten keinen Anhalt für eine intraepitheliale Neoplasie oder Malignität. Die MRT ergab einen unklaren Tumor ohne Infiltration ins perirektale Fettgewebe. Die Indikation zur Operation wurde gestellt und eine transanale Abtragung bzw. Transtar-OP wurde geplant. Intraoperativ zeigte sich ein externer Rektum-Prolaps mit dem am Prolapsscheitel aufsitzenden Tumor. Damit wurde die Indikation zur PSP gestellt.

Ziel: Anwendung der PSP bei jungen Patienten mit externem Rektumprolaps.

Methodik: PSP mit einem gebogenen Klammernahtgerät: Eventrieren des gesamten zirkulären Prolapses nach außen und Anklemmen des Prolapsscheitels mit vier Allis-Klemmen bei 12, 3, 6 und 9 Uhr in SSL. Longitudinale Inzision des Prolapses bis an die Basis bei 4 Uhr SSL und zirkuläres Auslösen gegen den Uhrzeigersinn kurz oral der Linea dentata mit insgesamt 5 Nachladeeinheiten eines Contour Transtar Staplers (Fa. Ethicon). Die Inzision des Präparates zeigte eine gedoppelte Vollwandresektion mit in sano reseziertem Tumor.

Ergebnis: Der postoperative Verlauf wurde komplikationslos. Die rektoskopische Kontrolle nach 4 Tagen zeigte eine intakte Klammernaht ohne Anzeichen einer Insuffizienz. Die pathologische Untersuchung ergab keinen Anhalt für intrapitheliale Metaplasie oder Malignität. Der Patient hatte erstmals wieder problemlos Stuhlgang und berichtete sogar über eine verbesserte Miktion.

Schlussfolgerung: Die PSP bietet sich auch bei jungen Patienten als eine sichere und einfache Operationsmethode mit gutem funktionellen Ergebnis an.