Einleitung: Bildgebende Verfahren schreiten technisch immer weiter voran. Stärkere Auflösung
und Rechenleistung visualisiert Entitäten, die aufgrund mangelnder Erfahrungswerte
nicht eindeutig zu kategorisieren sind.
Material und Methoden: Wir präsentieren den Fall einer 54-jährigen Patientin, die sich wegen abdomineller
Tenesmen vorstellte. Laborchemisch bestand eine Entzündungskonstellation (CRP 137
mg/l). Der klinisch nachweisbare Druckschmerz im linken Unterbauch ließ sich sonographisch
und computertomographisch auf eine Sigmadivertikulitis mit fraglich gedeckter Perforation
ins Fettgewebe zurückführen. Die antibiotische Therapie führte schnell zu nahezu vollständiger
Beschwerdefreiheit. Nebenbefundlich fiel im CT eine abdominelle Raumforderung von
34 × 17 mm auf. Punktions-zytologisch handelte es sich hierbei um einen mesenchymalen
Tumor. Dieser war in der Kontroll-Sonografie nach 4 Wochen größenkonstant. Unter dem
Verdacht eines GIST erfolgte die Laparoskopie mit vollständiger Entfernung des im
großen Netz liegenden Tumors. Der Pathologe ordnete den Tumor den PEComen zu.
Ergebnisse: PECome sind seltene Tumoren, bei denen sich die Dignitätsbewertung schwierig gestaltet.
Die Ursprungszelle der PECome existiert nur hypothetisch. Dabei handelt es sich um
perivaskuläre epitheloide Zellen. Makroskopisch sind PECome meist solitäre, gut umschriebene und infiltrativ
wachsende Knoten mit einem Durchmesser von 0,5 bis 16 cm. PECome sind generell Tumore
niedrig maligner Tendenz mit einem unsicheren Verhalten. Ein maligner Verlauf ist
möglich, insbesondere wenn folgende Kriterien vorliegen: ein Durchmesser > 5 cm, infiltratives
Wachstum, Tumorzellnekrose und Gefäßinvasion. Im hier vorliegenden Fall lag eine geringe
Proliferationsrate und eine scharfe Begrenzung des PEComs vor. Aufgrund dessen wurde
postoperativ lediglich eine halbjährliche sonographische Kontrolle empfohlen.
Schlussfolgerung: Differentialdiagnostisch muss bei Tumoren unklarer Genese nach Ausschluss häufigerer
Entitäten wie GISTs auch an PECome gedacht werden. Die definitive Aussage ist jedoch
erst in der endgültigen pathologischen Begutachtung zu treffen, für Prognose und Procedere
jedoch wesentlich, weshalb eine chirurgische Entfernung in solchen Fällen angezeigt
ist.