Z Gastroenterol 2013; 51 - K463
DOI: 10.1055/s-0033-1353103

Späte Diagnose und Therapie eines seltenen Ösophagus-Tumors: Das Verruköse Karzinom

B Kulemann 1, A Fischer 2, A Csanadi 3, UT Hopt 1, J Höppner 1
  • 1Universitätsklinikum, Allgemein und Viszeralchirurgie, Freiburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum, Allgemein und Viszeralchirurgie, Interdisziplinäre Endoskopie, Freiburg, Germany
  • 3Universitätsklinikum, Institut für Pathologie, Freiburg, Germany

Das verruköse Karzinom des Ösophagus ist eine seltene Entität mit ca. 20 beschriebenen Fällen weltweit. Ösophagoskopisch finden sich multiple z.T. entzündlich, z.T. exophytisch imponierende hyperplastische warzenartige Epithelveränderungen. Das verruköse Karzinom ist charakterisiert durch eine ausgeprägte Hyperplasie und Keratose des ösophagealen Plattenepithels. Endoskopisch entnommene Biopsien können die maligne Entartung im hyperplastisch und entzündlich alterierten Epithel in der Regel nicht nachweisen da sich der Tumor vor allem submucosal und paraösophageal ausbreitet. Trotz der haufig falsch negativen Befunde der Probebiopsien zeigt das verruköse Karzinom des Ösophagus ein makroskopisch sehr charakteristisches Bild welches oft entscheidend für die Diagnosefindung ist.

Anhand des Falles eines 45-jährigen Patienten – welcher unter der Annahme einer zugrundeligenden benignen Genese – mehrere Jahre aufgrund einer durch ein verruköses Ösophaguskarzinom bedingten Ösophagusstenose mit Bougierungen behandelt wurde, stellen wir diese seltene Tumorentität vor. Neben dem charakteristischen endoskopischen Bild, werden die histo-pathologischen Besonderheiten des Tumors, die oft komplexe Diagnosefindung und die therapeutischen Möglichkeiten vorgestellt.