Z Gastroenterol 2013; 51 - K458
DOI: 10.1055/s-0033-1353098

Transduodenale endoskopische Therapie einer Gallenblasenperforation

T Thomsen 1, B Berthold 1, I Trabandt 1
  • 1Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Medizinische Klinik, Neubrandenburg, Germany

Eine 80-jährige Patientin kommt in stark reduziertem Allgemeinzustand hochfieberhaft mit Exsikkose zur stationären Aufnahme. Ursache ist eine eitrige Cholezystitis. Bei einer oberen Intestinoskopie wenige Tage nach der stationären Aufnahme findet sich eine Perforation der Duodenalwand mit in der Perforation erkennbarem eitrigen Sekret. In der Durchleuchtung erkennt man eine Verbindung zur Gallenblase. In dieser erkennt man ein großes, bereits sonographisch gefundenes, röntgennegatives Konkrement. Da die Patientin aufgrund des reduzierten Allgemeinzustandes nicht narkosefähig ist, fällt der Entschluss zu einer endoskopischen Sanierung der eitrigen Cholezystitis. Dabei entpuppt sich das Konkrement als Konglomerat aus zähem Eiter und multiplen, kleinsten Pigmentkonkrementen. Nach der endoskopischen Sanierung und Antibiotikatherapie bessert sich der Zustand der Patientin rasch, so dass sie wieder in ihre häusliche Umgebung entlassen werden kann.

Abb. 1: Gallenblasenperforation

Schlussfolgerung: Die endoskopische Therapie eines Gallensteinleidens kann als ulitma ratio einen ungeahnten Benefit für den Patienten nach sich ziehen.