Z Gastroenterol 2013; 51 - K457
DOI: 10.1055/s-0033-1353097

Erfahrungen mit EndoClot™ PHS bei Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt

D Müller-Gerbes 1, A Beeck 1, A Dormann 1
  • 1Kliniken der Stadt Köln GmbH, Medizinische Klinik Holweide, Köln, Germany

Einleitung: EndoClot besteht aus absorbierbaren modifizierten Polymeren, die aus Pflanzenstärke gewonnen werden. Die Partikel entziehen dem Blut das Wasser und beschleunigen die Gerinnungskaskade, es entsteht eine gelartige Haftmasse, die innerhalb von 1 – 48h abgebaut wird. Das Pulver wird über ein Applikationskatheter durch den Arbeitskanal des Endoskops unter kontinuierlichem Luftstrom mittels externem Kompressor auf die Blutungsstelle appliziert. Das Präparat kann monotherapeutisch oder auch additiv zu etablierten Hämostaseverfahren angewendet werden.

Material und Methoden: Wir haben in einem Zeitraum von August 2012 bis März 2013 bei insgesamt 10 Patienten (3 Frauen und 7 Männer, im Alter von 48 bis 85 Jahren) dieses Verfahren angewendet. Die Indikationen waren: Forrest Ia/IIa-b Blutungen bei Refluxösophagitis mit Ulcus bei Leberzirrhose, arrodierter Magenpolyp unter Xarelto, nach PE aus Magencarcinom, Stentanlage bei maligner DHC-Stenose, 3 × Ulcusblutung unter Antikoagulation, Sarkom im Duodenum, Magencarcinom mit Metallstent, Kardiacarcinom unter dualer Plättchenaggregationshemmung.

Ergebnisse: Die Indikation zum Einsatz von EndoClot wurde bewusst bei „schwierigen“ Blutungen gestellt, meist Patienten die eine erhebliche Beeinträchtigung der Gerinnung durch Medikamente oder ihre Grunderkrankungen hatten und bei denen eine Injektionstherapie oder Clipapplikation nicht erfolgsversprechend erschien. Trotzdem konnte in 80% der Fälle durch EndoClot eine Hämostase erreicht und die Akutsituation beherrscht werden. In insgesamt 2 Fällen konnte keine dauerhafte zufriedenstellende Hämostase erzielt werden, so dass doch eine zusätzliche Therapie in Form von Clipapplikation erforderlich wurde. In einem Fall kam es zur Katheterokklusion durch Feuchtigkeit, so dass ein weiteres Set benutzt werden musste. In einem Fall reichte die Einzeldosis zur Hämostase nicht aus, auch hier war eine 2. Dosis notwendig.

Diskussion: Insgesamt halten wir EndoClot für ein effektives Verfahren zur Blutstillung, welches möglicherweise auch bei Gerinnungsstörungen funktioniert. Dies muss noch in kontrollierten Studien evaluiert werden, auch ob es einen signifikanten Unterschied zwischen EndoClot und den etablierten Hämostaseverfahren gibt, ebenso ist die Kosteneffizienz zu prüfen.