Z Gastroenterol 2013; 51 - K421
DOI: 10.1055/s-0033-1353071

7th. Edition TNM Klassifikation bei T2-Tumoren des Magens: Einfluss der Änderungen zur 6th. Edition auf die Prognose

A Urbanski 1, AH Hölscher 1, C Baltin 1, E Bollschweiler 1, SP Mönig 1
  • 1Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Germany

Einleitung: Die seit 2010 verwendete 7. UICC-TNM Klassifikation beinhaltet beim Karzinom des Magens wesentliche Veränderungen im Vergleich zu der 6. UICC-TNM Klassifikation. Neben Änderungen der N-Klassifikation ist insbesondere der Wegfall der T2a/T2b Klassen zugunsten der nun dafür verwendeten T2/T3-Einstufung erwähnenswert.

Ziel unserer prospektiven Beobachtungsstudie war eine prognostische Evaluation dieser Neuklassifizierung der T2-Karzinome.

Methoden: Eingeschlossen sind 122 konsekutive Patienten, die von 1996 bis 2010 an der Universitätsklinik Köln in kurativer Intention operiert wurden. Alle wiesen im histopathologischen Befund entsprechend der 6. UICC-TNM Klassifikation ein pT2a bzw. ein pT2b (entsprechend pT3 in der 7. UICC-TNM) Karzinom des Magens auf. Untersucht wurde die prognostische Relevanz der Änderung der Klassifikation, sowie die Abhängigkeit der Faktoren Geschlecht, Alter, Anzahl entfernter und befallener Lymphknoten und die pN-Kategorie vom T-Stadium. Befallene und resezierte Lymphknoten wurden in der multivariaten Analyse für das Gesamtkollektiv betrachtet.

Ergebnisse: 32 Patienten wiesen eine pT2a, 90 eine pT2b Infiltration auf. 90 Patienten waren männlich, 32 Frauen, das mediane Alter betrug 70 Jahre. Weder für das Alter (pT2a 65 Jahre, pT2b 71 Jahre), das Geschlecht noch für die Anzahl der entfernten Lymphknoten (pT2a 36, pT2b 31) ließ sich ein signifikanter Unterschied feststellen. Die Anzahl der befallenen Lymphknoten (p = 0,002) sowie die pN-Kategorie (p = 0,003) war für pT2b Tumore signifikant höher.

Prognostisch zeigte sich weder im 1-Jahr-, 2-Jahr- oder 3-Jahr-Überleben ein signifikanter Unterschied (p = 0,094). Eine Tendenz pT2a vs. pT2b (1J-ÜL 87% vs. 77%, 2J-ÜL 73% vs. 61%, 3J-ÜL 59% vs. 40%) war zu erkennen.

In der multivariaten Analyse ließen sich die Anzahl der entfernten (p < 0,001) und der befallen (p < 0,001) Lymphknoten als unabhängige Prognosefaktoren nachweisen.

Diskussion: Nach unseren Ergebnissen ist die Einteilung der Tumore in pT2a bzw. pT2 und pT2b bzw. pT3 nicht prognostisch relevant. Entscheidend für die Prognose ist die Anzahl der befallenen und resezierten Lymphknoten. Dies unterstreicht die Bedeutung einer gründlichen und systematischen Lymphadenektomie unabhängig von Tumorgröße und Infiltrationstiefe.