Z Gastroenterol 2013; 51 - K419
DOI: 10.1055/s-0033-1353069

Phänotypen des ösophago-gastralen Übergangs (EGJ) in der High-Resolution Manometrie (HRM) bei Patienten mit Achalasie und deren Ansprechen auf Heller Myotomie

S Niebisch 1, 2, MJ Lada 2, I Gockel 1, H Lang 1, JH Peters 2
  • 1Universitätsmedizin Mainz, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Germany
  • 2University of Rochester Medical Center, Department of Surgery, Rochester, United States

Einleitung: In der kürzlich erschienen High-Resolution Manometrie (HRM) Motilitätsklassifikation wurden drei verschiedene manometrische Phänotypen (Typ I – klassisch; Typ II – ösophageale Kompression; Typ III – spastisch) beschrieben und suggeriert, dass Behandlungsstrategien zwischen diesen Gruppen unterschiedlich erfolgreich sind.

Ziele: Unsere Ziele sind die unterschiedlichen HRM-Phänotypen bei Patienten mit Achalasie, die EGJ-Charakteristiken und deren ansprechen auf Heller Myotomie (HM) zu untersuchen. Weiterhin soll untersucht werden, ob vorherige endoskopische Interventionen den Behandlungserfolg beeinflussen.

Methodik: Insgesamt wurden 95 Patienten (53,8 ± 18 Jahre, BMI 27,5 ± 6,4, 56% Männer) mit Achalasie, die eine HRM zwischen August 2006 und Mai 2012 durchliefen, aus einer prospektiv geführten Datenbank ermittelt. Die Manometrien wurden in Anlehnung an die aktuelle Chicago-Klassifikation gruppiert. Patienten mit einer vorherigen endoskopischer Intervention wurden separate analysiert.

Ergebnis: Insgesamt hatten 62% der Patienten (N = 10 Typ I; N = 38 Typ II; N = 11 Typ III) keine vorausgegangene endoskopische Behandlung. Die Durchschnittslänge des EGJ war signifikant kürzer bei der Typ I Achalasie verglichen mit Typ II und III (2,7 ± 0,4 vs. 3 ± 0,9 und 3,6 ± 0,8; p < 0,05). Ein normaler Ruhetonus des EGJ wurde bei 71% beobachtet und war signifikant geringer bei der Typ I Achalasie (33,4 ± 16,5 vs. 44,4 ± 16,3 und 51,1 ± 19,5; p < 0,05). Siebenundvierzig der 59 (80%) unterzogen sich einer HM (N = 9 Typ I; N = 34 Typ II; N = 5 Typ III) von denen 83% komplette und 17% partielle Symptomremission (Dysphagie) nach durchschnittlich 4 Monaten berichteten. Es gab keinen signifikanten Unterschied der Symptombesserung zwischen den Subtypen (88% Typ I, 82% Typ II, 80% Typ III; p = 0,925). Weiterhin hatte eine vorherige endoskopische Intervention keinen Einfluss auf postoperative Symptomremission (83% vs. 78%; p = 0,629). Demographische Faktoren, Subtyp, EGJ Charakteristiken und präoperative Behandlung waren nicht prädiktiv für das symptomatische operative Ergebnis.

Schlussfolgerung: Symptomatische Beschwerdefreiheit kann in dem Großteil der Patienten auf kurze Sicht nach HM erlangt werden, ungeachtet des manometrischen Subtyps und vorheriger endoskopischen Therapie.