Z Gastroenterol 2013; 51 - K418
DOI: 10.1055/s-0033-1353068

Prospektive Evaluation von Risikofaktoren bezüglich intraoperativer Konversion von laparoskopischer zu offener Cholezystektomie

R Albrecht 1, K Franke 1
  • 1HELIOS Klinikum Aue, Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie, Aue, Germany

Die Therapiempfehlung bei der symptomatischen Cholezystolithiasis ist die laparoskopische Cholezystektomie (CCE). 80 – 90% der CCE werden heute laparoskopisch ausgeführt. Trotzdem muss bei ca. 6% nach laparoskopischem Beginn intraoperativ zur offenen Methode konvertiert.werden.. Eine zur Konversion zwingende intraoperative Konstellation birgt immer ein erhöhtes Komplikationsrisiko in sich.

Ziel: Muss es sein diese Konstellation möglichst pröoperativ schon einzugrenzen, um Komplikationen zu vermeiden.

Patienten & Methode: Über 9 Jahren wurden alle Patienten konsekutiv mit einer CCE wegen eines Steinleidens am HELIOS Klinikum Aue erfasst. Dann erfolgte durch eine univariate Datenanalyse der Vergleich der laparoskopischen und Konversionscholezystektomie, um Parameter heraus zu arbeiten, die das Risiko für eine Konversion signifikant erhöhen. In einer dann folgenden multivariaten logistischen Regressionsanalyse wurde die Einflussstärke dieser Merkmale eingeschätzt.

Ergebnisse: Von 1.477 cholezystektomierten Patienten wurde bei 1.346 (91,1%) Patienten laparoskopisch begonnen und in 106 Fällen war intraoperativ ein Verfahrendwechsel (7,9%) nötig. Es fanden sich signifikante Unterschiede (p= 0,01) für Operationsdauer, Komplikationsrate und Verweildauer. 5 (0,37%) iatrogenen Gallengangsverletzungen wurden registriert und Hospitalletalität betrug in der laparoskopischen 0,08% und in der Konversionsgruppe 2,8%. Als signifikante Risikofaktoren für einen Verfahrenswechsel konnten dargestellt werden: Gallenblasenkarzinom (14-faches), schwere Entzündung (7-faches), Niereninsuffizienz, ERCP und CrP-Erhöhung (2 – 3-faches) erhöhtes Konversionsrisiko. Außerdem vergrößerten Voroperationen im Oberbauch und das männliche Geschlecht diese Konstellation.

Schlussfolgerung: Bei einer präoperativ bekannten, schwer entzündeten Gallenblase sollte die konventionelle Methode oder eine frühzeitige Konversion mit erwogen werden.