3D für die Laparoskopie? Evaluation verfügbarer Systeme im Vergleich mit einem autostereoskopischen Monitor und einem spiegelbasiertem 3D Bildschirm

Einleitung: Obwohl sie theoretische Vorteile bieten konnten sich 3D Bildsystem in der Laparoskopie bislang nicht durchsetzen. Als Gründe hierfür wurden eine geringere Auflösung, die umständliche Benutzung und eine höhere Arbeitsbelastung bei längerer Anwendung angesehen. Die Nachteile sollen bei den neuesten 3D Monitoren nicht mehr auftreten.

Ziele: Evaluation brillenbasierter und brillenloser 3D Monitore im Vergleich zu einem modernen 2D HD Bildschirm. Referenzierung der Systeme zu einem optisch idealen 3D Spiegeldisplay.

Methodik: Prospektive Evaluation eines 2D HD Bildschirms und eines brillenbasierten 3D HD Bildschirms im Vergleich zu einem autostereoskopischen 3D Bildschirm (brillenlos) und einem eigens konstruierten Spiegeldisplay an insgesamt 48 Chirurgen. Vergleich der Systeme am Boxtrainer mittels Nahtmodell unter Erfassung zahlreicher Leistungsparameter (Zeit, Genauigkeit, Elektromagnetisches Tracking der Instrumente, etc.) und der Arbeitsbelastung. Erfassung der subjektiven Bewertung mittels Fragebogen.

Ergebnis: Alle erfassten Leistungsparameter erwiesen sich als signifikant besser wenn der brillenbasierte 3D HD Monitor eingesetzt wurde. Das brillenlose 3D Display und der 2D Monitor zeigten hingegen nur durchschnittliche Ergebnisse. Die besten Ergebnisse hingegen ergaben sich mit dem Spiegeldisplay. Die Arbeitsbelastung unteschied sich nicht zwischen den Monitoren, jedoch traten bei dem autostereoskopischen Bildschirm Sehbeeinträchtigungen auf. Die meisten Probanden bevorzugten das brillenbasierte 3D System. Die Ergebnisse von erfahrenen und unerfahrenen Chirurgen unterschienden sich nicht.

Schlussfolgerung: Mit den neuesten 3D Monitoren stehen erstmals Systeme zur Verfügung welche eine deutliche Verbesserung der Darstellung bei der Laparoskopie erwarten lassen. Die bislang bekannten Beeinträchtigung treten hierbei nicht mehr auf. Dieser Effekt ist unabhängig vom Erfahrungsgrad des Chirurgen. Allerdings zeigt das ideale Spiegeldisplay, dass ein weiteres Optimierungspotential besteht..