Z Gastroenterol 2013; 51 - K411
DOI: 10.1055/s-0033-1353061

Indikation und Technik der minimal invasiven Magenresektion

B Seeliger 1, M Heuer 1, PF Alesina 1, MK Walz 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Essen, Germany

Einleitung: Minimal invasive Verfahren sind in der Viszeralchirurgie etabliert. Bei Magenkarzinomen ist die laparoskopische Gastrektomie mit systematischer Lymphadenektomie kein Standardverfahren. Hingegen sind lokal begrenzte Magentumoren ohne Notwendigkeit der Lymphadenektomie und Raumforderungen unklarer Dignität zur Histologiegewinnung eine Indikation für die laparoskopische Resektion.

Methodik: Wir haben an den Kliniken Essen-Mitte durchgeführte minimal invasive Magenteilresektionen im Zeitraum von 01/2000 bis 12/2012 retrospektiv analysiert. Ausgeschlossen wurde die Adipositaschirurgie. Das Kollektiv umfasst 35 Patienten, davon 22 Frauen und 13 Männer, mit 38 benignen oder malignen Raumforderungen. Das Durchschnittsalter lag bei 66 Jahren (± 11,31). Mit Ausnahme einer retroperitoneoskopischen Resektion wurden alle Eingriffe laparoskopisch durchgeführt. Bei 5 Patienten erfolgte die Resektion bei gleichzeitiger Antirefluxchirurgie. Die Operationstechniken umfassten Stapler-Resektion (60%), Exzision mit Übernähung (17,1%), Gastrotomie zur Hinterwandresektion (14,3%), Exzision über Minilaparotomie mit Eventrierung des Tumors (5,7%) sowie Absetzen mit Ligasure (2,9%). Bei 10 Patienten wurde eine intraoperative Gastroskopie durchgeführt.

Ergebnis: Die Operationsdauer betrug 88 Minuten (± 43,96). Es gab 2 postoperative Komplikationen (Bauchwandhämatom, Magenblutung). Die Entlassung erfolgte am 5,7. postoperativen Tag (± 2,78). Die Histologie ergab 29 (82,8%) GIST, 3 (8,6%) neuroendokrine Tumoren, 1 (2,9%) Magenwandmetastase eines Bronchialkarzinoms, 1 Leiomyom (2,9%) und 1 Schwannom (2,9%). Die Tumorgröße lag zwischen 0,5 und 10 cm Durchmesser. Die Resektionsränder waren tumorfrei.

Schlussfolgerung: Bei lokal begrenzten Magentumoren ist die minimal invasive Resektion unter Einhaltung onkologischer Prinzipien sicher durchführbar. Als Hauptoperationstechnik hat sich die Stapler-Resektion bewährt. Abhängig von der Lokalisation des Tumors sind andere Techniken erforderlich, das Rendezvous-Verfahren mit intraoperativer Gastroskopie ist bei submukösen Raumforderungen mit lediglich intraluminaler Impression zur Lagekontrolle unerlässlich. Grundvoraussetzung ist die sorgfältige Patientenselektion und Erfahrung in minimal invasiven Operationstechniken.