Z Gastroenterol 2013; 51 - K410
DOI: 10.1055/s-0033-1353060

Video: Die minimalinvasive Lymphadenektomie beim hochthorakalen Plattenepithel- und distalen Adenokarzinom des Ösophagus

N Emmanouilidis 1, M Winkler 1, J Klempnauer 1, B Ringe 1
  • 1Med. Hochschule Hannover, Allgem., Viszeral- u. Transplantationschirurgie, Hannover, Germany

Einleitung: Die simlutane systematische Lymphadenektomie ist obligat bei der Resektion maligner Tumoren. Dabei wird die Anzahl der resezierten Lymphknoten oft auch als Gradmesser des chirurgischen Könnens und der bei der Operation ausgeübten Sorgfalt angesehen, denn die Prognose lässt sich nur dann valide beurteilen, wenn eine ausreichende Anzahl an Lymphknoten in das histo-pathologische TNM-staging eingegangen sind. Darüber hinaus kann eine radikale und weitreichende systematische Lymphadenektomie manchmal die Prognose günstig beeinflussen, selbst wenn es bereits zu lymphogener Metastasierung gekommen ist. Neue chirurgische Resektionstechniken werden daher oft skeptisch gesehen. Dies gilt auch für die minimalinvasive Ösophagektomie beim Ösophaguskarzinom.

Material und Methoden: Seit 2011 haben wir insgesamt n = 23 thorakoskopische Ösophagektomien mit simultanen minimalinvasive Lymphadenektomien sowohl bei hochthorakalen Plattenepithelkarzinomen (n = 14), bei distalen Adenokarzinomen (n = 7), malignem Melanom (n = 1) als auch GIST (n = 1) des Ösophagus durchgeführt.

Ergebnisse: Sowohl für das Adenokarzinom als auch für das Plattenepithelkarzinom fanden wir nach minimalinvasiver Technik vs. offenen chirurgischer Technik keine signifikanten Unterschiede in der Zahl der gesamten wie auch loko-regionären Lymphknoten (p > 0,05, Mann-Whitney U Test), obwohl bis auf den GIST und das malignen Melanom alle der in minimalinvasiver Technik operierten Patienten durch Chemotherapie und/oder Bestrahlung vorbehandelt worden waren.

Schlussfolgerung: Die Lymphadenektomie bei der Resektion maligner Tumoren des oberen wie auch des distalen Ösophagus ist sehr gut und sicher in minimalinvasiver Technik durchzuführen. Auch fortgeschrittene und durch Bestrahlung vorbehandelte Tumoren ließen sich sicher und mit vollständiger radikaler Lymphadenektomie entfernen. Unsere Resultate belegen, dass die Notwendigkeit einer Lymphadenektomie kein Argument gegen ein minimalinvasives Vorgehen ist.

Anhand mehrere minimalinvasiver Beispielvideos sowohl der abdominellen, wie auch der thorakalen Lymphadenektomie unterstreichen wir die Gleichwertigkeit und die Vorzüge, aber auch die Grenzen der Lymphadenektomie in MIC Technik.