Z Gastroenterol 2013; 51 - K409
DOI: 10.1055/s-0033-1353059

Das perforierte gastroduodenale Ulcus – Ist das primär laparoskopische Vorgehen das Mittel der Wahl?

K Birkmann 1, M Sahm 1, M Pross 1
  • 1DRK Kliniken Berlin-Köpenick, Klinik für Chirurgie, Berlin, Germany

Einleitung: Seit den 90er Jahren ist das laparoskopische Operieren ein fester Bestandteil des klinischen Alltags geworden. In der Notfallchirurgie stellt die diagnostische Laparoskopie heute bei unklaren, akuten abdominellen Schmerzen sowohl ein Mittel zur Diagnostik als auch zur Therapie dar.

Die laparoskopische Versorgung des perforierten Ulcus wird derzeit in der wissenschaftlichen Literatur noch kontrovers diskutiert.

Patienten und Methoden: In den vergangenen 12 Jahre wurden 180 Patienten aufgrund eines perforierten gastroduodenalen Ulcus in der Klinik für Chirurgie der DRK Kliniken Berlin Köpenick operativ versorgt.

96 Patienten wurden in laparoskopischer Technik operiert. 84 Patienten sind dem konventionell operativen Verfahren zugeführt worden.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der laparoskopischen Gruppe zeigte mit 59,6 Jahren und mit 60,6 Jahren in der konventionellen Gruppe keinen signifikanten Unterschied.

In der laparoskopischen Gruppe waren 48,9% der Patienten weiblich und 51,1% männlich. In der konventionellen Gruppe waren 48,8% weibliche Patienten und 51,2% männliche Patienten.

Die Operationszeiten waren in der laparoskopischen Gruppe mit 69,7 Minuten gering länger als in der konventionellen Gruppe mit 61,9 Minuten.

Der durchschnittliche Schmerzmittelbedarf in der laparoskopischen Gruppe betrug 2,6 d (range 1 – 4 d). In der konventionellen Gruppe hatten die Patienten einen Schmerzmittelbedarf von 4,4 d (range 2 – 9 d). Die postoperative Verweildauer betrug in der laparoskopische Gruppe durchschnittlich 11,4 Tage (range 7 – 24 Tage). Die konventionell operierten Patienten blieben durchschnittlich 16,1 Tage (range 9 – 31 Tage) in stationärer Behandlung.

Zusammenfassung: Die laparoskopische Operation eines perforierten gastroduodenalen Ulcus ist eine sichere Behandlungsmethode, welche mit einem geringeren postoperativen Wundschmerz und einer kürzeren Hospitalisierung einhergeht. Sie stellt bei entsprechender Patientenselektion das Mittel der Wahl dar beim perforierten gastroduodenalen Ulcus.