Z Gastroenterol 2013; 51 - K407
DOI: 10.1055/s-0033-1353057

Laparoskopische Complete Mesocolic Excision (CME) des rechten Hemicolons: eine konsekutive unselektionierte Fallserie

M Zwer 1, N Runkel 1
  • 1Schwarzwald-Baar Klinikum, Allgemein-. und Visceralchirurgie, Villingen-Schwenningen, Germany

Die Complete Mesocolic Excision (CME) für das rechtsseitige Coloncarcinom wird wegen der Komplexität des Eingriffs üblicherweise offen-konventionell durchgeführt. Wir haben auf der letzten Kongress im Video die Technik der laparoskopischen medial-lateralen Dissektionsweise vorgestellt und stellen nun unsere ersten Ergebnisse vor.

Methoden: Die Kernelemente der laparoksopischen CME sind die radikale Lymphadenektomie entlang der v. mesenterica sup. von distal nach proximal, das Präparieren zwischen Toldt'scher und Gerota'scher Fascie von medial nach lateral, das Abheben der rechten Colonflexur vom duodenalen C und Pancreaskopf in caudal-cranialer Richtung mit Ausräumung des präpankretischen Fettkörpers und des gastrocolischen Ligamentes rechts. Die klinischen und pathologischen Daten wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Die CME hat sich ab 07/2011 in unserer Klinik zunehmend durchgesetzt und wurde bei 41/63 laparoskopischen Hemicolektomien rechts angewandt; eine offene Resektion wurde 11mal durchgeführt (6 x Ileus; 3 x multivisceral; 1 x Doppelcarcinom; 1 x Adhäsionen). Das mediane Alter betrug 75 Jahre (47 – 92). Die OP-Zeit der CME betrug 137 min (84 – 280 min). Komplikationen: Transfusionen 0, Anastomoseninsuffizienz 4, thermische Duodenalläsion 1, Tod 4 (3 Sepsis nach Insuffizienz, 1 cardial). CME-Qualität Grad 2 in 5 der ersten 20 Fälle, danach regelhaft Grad 1. Die mediane Lymphknotenzahl betrug 27 (14 – 89), wobei dies Pathologen-abhängig war. Befallene Lymphknoten fanden sich in 15/41 Patienten. Soweit dokumentiert betrug der Gefäßstiel-Tumor-Abstand (A) 13,4 cm (9 – 19 cm), der kürzeste Gefäßstiel-Colon-Abstand (B) 11,1 cm (8 – 18 cm) und die Colon-Gesamtlänge (C) 30,6 cm (24 – 42 cm).

Schlussfolgerung: Unserer Kenntnis nach ist dies die größte bisher vorgestellte Fallserie zur laparoskopischen CME aus Deutschland. Die CME ist laparoskopisch – mit Zeitaufwand – machbar und lernbar. Die Komplexität des Eingriffs spiegelt sich in einer Reihe von Komplikationen wieder, von denen lediglich die thermische Duodenalverletzung verfahrensspezifisch war. Gefäß- oder Pankreasverletzungen wurden nicht beobachtet. Die Begutachtung der Resektat-Qualität muss weiter standardisiert werden, und die Lymphknoten-Bewertung muss Pathologen-unabhängig werden.