Einleitung: Die angeborene CD betrifft lokalisiert oder diffus die intrahepatischen Gallengänge
entsprechend einem Zystentyp V nach Todani. Rezidivierende Cholangitiden, Fibrose,
portaler Hypertension und Septikämien können auftreten. Die Inzidenz eines Cholangiozellulären
Karzinoms ist erhöht. Die klassische Symptomtrias ist Oberbauchschmerz, Fieber und
Ikterus.
Abb. 1: CT-Abdomen: 23 × 18 × 11 cm große komplizierte Zyste
Kasuistik: 70-jährige Patientin (P.) mit einer komprimierenden Leberzyste. Symptome waren Übelkeit,
Erbrechen und Zunahme des Bauchumfangs; diskrete Erhöhung der Infektparameter, Leber-
und Cholestaseparameter waren unauffällig; negative Echinokokkenserologie. Im CT und
MRT imponierte die Zyste inhomogen mit unklarer Dignität. Die Indikation zur offenen
Leberresektion wurde gestellt. Die intraoperative Sonografie zeigte einen Zystenbefall
des linken Leberlappens mit Beteiligung des rechten Lappens. Eine erweiterte Hemihepatektomie
links, simultane Cholezystektomie und Anlage einer protektiven T-Drainage wurden durchgeführt.
Histologisch zeigte sich eine multilokuläre biliäre Zystenbildung im Sinne einer CD
mit teils entzündlichen Gewebsveränderungen. Fibrose oder Malignität lagen nicht vor.
Diskussion: P. mit einer CD sind eine Herausforderung aufgrund der klinischen Heterogenität.
Die seltene Erstmanifestation einer CD erschwerte die Diagnosestellung und war präoperativ
nicht erfolgt. Die P. litt unter einer lokalisierten CD, so dass die Resektion eine
endgültige Therapie darstellte. Ungewöhnlich war, dass trotz der lokalisierten CD
ein Befall des kontralateralen Lappens vorlag. Die P. hatte einen ungewöhnlich langen
asymptomatischen Verlauf, so dass die Diagnosestellung spät erfolgte. Erfreulicherweise
lag keine Malignität vor. Nach erfolgter vollständiger Resektion ist die Prognose
gut.