Z Gastroenterol 2013; 51 - K398
DOI: 10.1055/s-0033-1353048

Kombinierte interventionelle und chirurgische Therapie akuter Pfortaderthrombosen

SA Lang 1, W Uller 2, W Wohlgemuth 2, HJ Schlitt 1, M Loss 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany

Einführung: Die Therapie akuter Thrombosierungen der Pfortader (PA) wird zumeist konservativ in Form einer Antikoagulation durchgeführt mit dem Ziel eine weitere Thrombosierung zu verhindern aber auch um eine Rekanalisation der PA zu erreichen. Die Erfolgsraten einer kompletten bzw. partiellen Rekanalisation hierunter werden dabei lediglich mit 38% bzw. 14% angegeben. Die frühzeitige Rekanalisation ist essentiell, um spätere Varizenblutungen durch Kollateralisierung zu vermeiden. Alleinige Lysebehandlung oder chirurgische Thrombektomie sind mit erheblichen Komplikationen behaftet. Zur Verbesserung der Rekanalisationsraten wurde eine spezielle interventionell-chirurgische Therapie entwickelt und die ersten Erfahrungen analysiert.

Methodik: 5 Patienten (Alter: 26 – 57 Jahre, Median 31 Jahre) wurden nach Diagnosestellung chirurgisch exploriert. Über eine quere Venotomie der Vena mesenterica sup. am Pankreas-Unterrand wurde im Hybrid-OP zunächst lokal chirurgisch, dann mittels interventioneller Thrombektomie unter Angiografiekontrolle intra- und extrahepatisch nach proximal und distal thrombektomiert. Bei noch persistierenden Thromben bzw. unzureichender Rekanalisation erfolgte bei 4 Patienten zusätzlich eine lokale Lysetherapie. Alle Patienten wurden systemisch antikoaguliert.

Ergebnisse: In allen Patienten konnte durch die Hybrid-OP eine Rekanalisation des PA-Hauptstammes und zumindest partiell der intrahepatischen Äste erreicht werden. In 4/5 Patienten wurden operative Revisionen (geplant oder ungeplant bei Nachblutung) durchgeführt. Das Follow-up betrug 6 – 10 Monate (Median 7 Monate). In der Nachbeobachtung zeigten sich bei allen Patienten ein freier PA-Hauptstamm mit suffizienten PA-Flüssen ohne Hinweis für Kollateralisierung oder sonstigen Zeichen einer portalen Hypertension.

Diskussion: Die vorgestellte Vorgehensweise in Form der hybriden chirurgisch-interventionellen Thrombektomie führte zu einer schnellen und nahezu vollständigen Rekanalisation des PA-Hauptstammes in allen 5 Fällen. Trotz entsprechender Morbidität und Komplikationsrisiken konnten somit eine chronische Thrombosierung oder kavernöse Transformation der PA vermieden und entsprechende Komplikationen wie Varizenblutungen verhindert werden.