Z Gastroenterol 2013; 51 - K391
DOI: 10.1055/s-0033-1353041

Die Anastomoseninsuffizienz nach Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision: ein Risikofaktor für das onkologische Outcome von Patienten mit Rektumkarzinom?

F Kroepil 1, G Flügen 1, R Riediger 1, S Kraus 1, A Krieg 1, A Rehders 1, D Vallböhmer 1, WT Knoefel 1
  • 1Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf, Germany

Einleitung: Anastomoseninsuffizienzen nach Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision stellen weiterhin eine bedeutende Komplikation dar. Darüber hinaus lassen aktuelle Daten vermuten, dass die Anastomoseninsuffizienz ein negativer Risikofaktor für das onkologische Outcome von Patienten mit Rektumkarzinom ist. Deshalb war es das Ziel der Studie am eigenen Patientengut den Einfluss dieser postoperativen Komplikation auf die Rate von Lokalrezidiven und Fernmetastasen sowie dem Gesamtüberleben zu untersuchen.

Methodik: 156 Rektumkarzinom Patienten (60 weiblich, 96 männlich, medianes Alter: 67 Jahre) wurde in diese retrospektive Studie inkludiert. Alle Patienten erhielten eine (tiefe) anteriore Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision. Zudem wurde eine neoadjuvante Radiochemotherapie im lokal-fortgeschrittenen Tumorstadium durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgte an einer etablierten Datenbank.

Ergebnisse: Die Inzidenz einer Anastomoseninsuffizienz lag bei 10,2% (16/156). Ein Patient mit einer Anastomoseninsuffizienz verstarb perioperativ. Jedoch korrelierte das Vorliegen einer Anastomoseninsuffizienz nicht mit der Rate an Lokalrezidiven (0% vs. 5%, p = 0,357), Fernmetastasen (18,7% vs. 7,8%, p = 0,16) sowie dem Gesamtüberleben (39,4 Monate vs. 63,8 Monate, p = 0,1) im Vergleich zu Patienten ohne Anastomoseninsuffizienz.

Schlussfolgerung: In diesem Patientenkollektiv stellte die Anastomoseninsuffizienz nach Rektumresektion mit totaler mesorektaler Excision keinen Risikofaktor für das onkologische Outcome von Patienten mit Rektumkarzinom dar.