Z Gastroenterol 2013; 51 - K378
DOI: 10.1055/s-0033-1353028

KRAS Mutations-Heterogenität im Rektumkarzinom nach neoadjuvanter Radiochemotherapie

PYJ Jo 1, J Salendo 1, J Kitz 2, LC Conradi 1, A Azizian 1, HA Wolff 3, M Grade 1, P Ströbel 2, M Ghadimi 1, J Gaedcke 1
  • 1Universitätsmedizin Göttingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen, Germany
  • 2Universitätsmedizin Göttingen, Pathologie, Göttingen, Germany
  • 3Universitätsmedizin Göttingen, Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen, Germany

Einleitung: Beim kolorektalen Karzinom ist die zielgerichtete Therapie gegen den Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR), speziell in der metastasierten Situation, eine etablierte Therapieoption bei Tumoren mit einem bekannten KRAS Wildtyp (WT) Status. Vor Beginn der Therapie ist daher die Bestimmung des KRAS Status von großer Bedeutung. Im kolorektalen Karzinom ist ein bestimmter Grad an KRAS Mutations-Heterogenität bekannt. Für das neoadjuvant behandelte Rektumkarzinom ist zu klären, ob der prä- und posttherapeutische KRAS Mutationsstatus vergleichbar ist (intertumorale Heterogenität).

Ziele: Ziel dieser Arbeit war die Rate der Übereinstimmung für den KRAS Mutationsstatus bei Patienten mit neoadjuvant therapierten lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen zu untersuchen (Intertumorale KRAS Heterogenität). Daher wurde Tumorgewebe von 47 Patienten analysiert mit insgesamt 114 präoperativen Biopsien und 85 Tumorblöcken aus Rektumresektaten.

Darüberhinaus wurde die intratumorale KRAS Heterogenität in prätherapeutischen Biopsien von 34 (durchschnittlich 3.0 Biopsien/Patient) und in Rektumresektaten von 12 Patienten (durchschnittlich 4.2 Tumorblöcke/Patienten) analysiert.

Methodik: Für die KRAS Mutationsbestimmung wurde für das KRAS Gen (Codon 12, 13, 61 und 146) die Primer Extensions Methode eingesetzt.

Ergebnis: Der Vergleich zwischen dem prä- und posttherapeutischen KRAS Mutationsstatus offenbarte eine Diskrepanz in 6 von 47 Patienten (12,8%). Eine Intratumorale KRAS Heterogenität in prätherapeutischen Biopsien wurde in nur einem Patienten nachgewiesen (Wildtyp vs. G12V). In den Rektumresektaten zeigte sich die intratumorale Heterogenität in 6 Patienten (50%).

Schlussfolgerung: Schlussfolgernd ist eine KRAS Mutations-Heterogenität in posttherapeutischen Tumoren nicht zu vernachlässigen. Bei der klinischen Entscheidung über den Einsatz eines EGFR-Antikörpers sollte in Abhängigkeit vom residuellen Tumorgrad die Bestimmung des KRAS Status in mehr als nur einem Tumorblock durchgeführt werden.