Hintergrund & Zielsetzung: Die 10-Jahres-Rezidivraten des primär operierten Pilonidalsinus sind für den primär
median verschlossenen Pilonidalsinus sowie den primär offen behandelten Pilonidalsinus
bestimmt worden; sie unterscheiden sich um den Faktor 2. Zwischen 10 und 30% aller
Primärverschlüsse werden infektbedingt wieder dehiszent. Die Langzeit-Rezidivraten
dieser sekundär wieder eröffneten Pilonidalsinus sind bisher nicht untersucht worden.
Patienten & Methodik: Retrospektive Befragung von 500 primär operierten Pilonidalsinus-Patienten 8 – 22
Jahre nach dem chirurgischen Primäreingriff.
Ergebnisse: Die Patienten mit primär offener Wundbehandlung zeigen eine signifikant geringere
Langzeit-Rezidivrate als die primär in der Medianlinie verschlossenen Pilonidalsinus-Patienten.
(p = 0,03). Im Gegensatz dazu ist die Fünf- und Zehnjahres-Rezidivrate des sekundär
offenen Pilonidalsinus tendenziell höher als die der primär offen behandelten Patienten.
Statistisch signifikant besteht jedoch kein Unterschied zwischen den primär median
verschlossenen und den sekundär offenen Langzeit-Rezidivraten (p = 0,7).
Zusammenfassung: Der für eine Sekundärheilung typische Infekt führt nicht zu einer Verschlechterung
der Rezidivrate im Vergleich zu den median primär verschlossenen Pilonidalsinus; andererseits
kann der Patient mit sekundär eröffneter Wunde in puncto Rezidivrate nicht voll von
dem Effekt der offenen Wundbehandlung profitieren wie bei der primär offenen Wundbehandlung.
Aus diesem Grunde ist im Zweifel stets eine primär offene Wundbehandlung anzustreben
und einer sekundär offenen Wundheilung vorzuziehen.