Z Gastroenterol 2013; 51 - K360
DOI: 10.1055/s-0033-1353010

Die Rolle der Laparoskopie in der Indikationsstellung zur Peritonektomie und HIPEC

L März 1, H Leebmann 1, M Mayr 1, P Piso 1
  • 1Krankenhaus Barmherzige Brüder, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Regensburg, Germany

Hintergrund: Zur Durchführung einer hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) ist die vorherige makroskopisch vollständige operative Zytoreduktion die Voraussetzung für ein verlängertes Überleben des Patienten. Die präoperative Beurteilung der Resektabilität ist allein aufgrund von CT, PET-CT oder MRT-Bildern manchmal schwierig. Insbesondere der diffuse Dünndarmbefall kann nicht festgestellt werden. Dieser wäre jedoch eine Kontraindikation zur Durchführung der Operation. Daher ist die diagnostische Laparoskopie als präoperative Diagnostik bei Patienten mit fraglicher Resektabilität anzustreben.

Methoden: Verglichen wurden retrospektiv alle Patienten ungeachtet ihres Primärtumors, die in den Jahren 2011 und 2012 im Rahmen der präoperativen Diagnostik vor einer operativen Zytoreduktion mit anschließender HIPEC laparoskopiert worden waren.

Ergebnisse: Insgesamt wurde in den Jahren 2011 und 2012 bei 97 Patienten mit einer Peritonealkarzinose eine Laparoskopie durchgeführt. Ziel der Operation war, Ausschlusskriterien zur Durchführung einer operativen Zytoreduktion, insb. Ausschluss eines diffusen Dünndarmbefalles, zu prüfen. Die Laparoskopie verlief in 96 Fällen komplikationslos. Bei einer Patientin kam es zu einer Verletzung der Vena liaca externa nach Biopsie und stattgehabter Lymphadenektomie. Eine Konversion war bei keiner Operation notwendig. Von diesen 96 wurden 37 Patienten (39%) als geeignet für eine CRS und HIPEC eingestuft. Die anderen Patienten waren inoperabel, hauptsächlich aufgrund eines diffusen Dünndarmbefalls. Von den 37 Patienten blieb es bei 5 (14%) aufgrund einer nicht möglichen Resektion nur bei einer Exploration, während bei 6 (16%) Patienten ein palliatives Tumordebulking ohne anschließende HIPEC durchgeführt wurde. Grund hierfür waren Kompressionsbeschwerden. Bei den übrigen 26 Patienten (70%) war die vollständige Tumorreduktion mit anschließender HIPEC möglich. Insgesamt wurde in den Jahren 2011 und 2012 dieses multimodale Konzept bei 233 Patienten durchgeführt.

Schlussfolgerung: Durch eine strenge Patientenselektion im Rahmen einer präoperativen diagnostischen Laparoskopie kann die Anzahl erfolgreich durchgeführter Zytoreduktionen gesteigert und die explorativer Laparotomien bei irresektablem Befund gesenkt werden.